Das Moosweiblein vom Lettenweiher

Der Kupferschmied Weber von Tölz war einmal mit seiner Tochter auf dem Heimweg vom Tegernseer Markt. Wie sie gerade das Lettenholz hinter sich hatten und zum Weiher kamen, fing sein Hund an zu winseln und ging ihm nicht mehr von den Füßen. Da sahen sie vor sich ein Weib, das bis zum halben Leib im Wasser stand. Auf dem Kopf hatte es einen Strohhut und in der Hand einen Rechen. "Geh weiter", sagte der Kupferschmied zu seiner Tochter, "und schau beileib nicht um!" Es war ein Moosweiblein.

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;