Elend bei Dietramszell

Dietramszell liegt zwischen Elend, Kreuz und Not. In der Kriegszeit flüchtete ein Mann vor den feindlichen Reitern. Auf einer Stelle bei Dietramszell rief er "O Elend!" Da sank er in den Boden ein und war gerettet. Zum Dank baute er an den Platz die Kapelle. Noch tritt man in die Erdgrube hinter dem Altar oder berührt mit dem lahmen Fuß oder mit der kranken Hand den Boden, das hilft gegen Kopf- und Fußweh, Kreuz- und Rückenschmerzen. Man darf in der Grube drei Wünsche tun. An der Stelle sollen die beiden Statuen, die heut auf dem Altar stehen, Unser Herr im Kerker und die schmerzhafte Mutter, ausgegraben worden sein.

Quelle: Sagen aus dem Isarwinkel, Willibald Schmidt, Bad Tölz, 1936, 1979;