154. Die Zauberrute.
In Biberwier wollte man einmal auf die Sensenschmiede einen neuen Dachstuhl
bauen und schickte Arbeiter in den Wald, daß sie das nötige
Holz fällen sollten. Diese gingen hinaus, setzten sich aber gemütlich
auf einen Bühel (Hügel) und machten nicht die geringste Mühe
an die Arbeit zu gehen. Als es aber mittags zwölf Uhr läutete,
schnitt schnell einer von ihnen eine Haselgerte und berührte damit
eine Anzahl Tannen, die dann sogleich umfielen und sich ohne weiteres
Zutun in die gewünschten Balken und Blöcke verwandelten.
Quelle: Allgäuer
Sagen, Aus K. A. Reisers "Sagen, Gebräuche und Sprichwörter
des Allgäus" ausgewählt von Hulda Eggart, Kempten und München
1914, Nr. 154, S. 161.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Franziska Meister, März 2005.