Die Frau von Stavoren
Einst war Stavoren eine reiche Stadt, berühmt
für ihre Kaufleute und Kapitäne, über die Nord- und Ostsee
brachten sie ihre Schätze nach hazse und erwarben große Macht.
Bis die Ströme ihren Lauf veränderten und anderen Städten
Reichtum brachten. Stavorens Ruhm verblasste und mit dem Wohlstand ging
auch der Stolz dahin. Davon berichtet die alte Sage "Die Frau von
Stavoren":
Einst wohnte in Stavoren
eine reiche Kaufmannswitwe. Eines Tages beauftragte sie ihren Kapitän,
ihr das Kostbarste zu bringen, das auf der ganzen Erde zu finden sei.
Nach einer langen Reise kehrte der Kapitän zurück, das Schiff
voll beladen mit dem herrlichsten Weizen, den er jemals gesehen hatte.
Erwartungsvoll stand
die Witwe am Kai. Als sie sah, daß die Ladung nur aus Weizen bestand,
geriet sie außer sich vor Zorn. Erbost befahl sie dem Kapitän,
die Ladung über Bord zu werfen. Während der Weizen im Meer
verschwand, rief ein alter Seemann: "Euer Hochmut wir bestraft werden.
Es wird eine Zeit kommen, da ihr um euer Brot betteln werden müßt".
Die Witwe nahm ihren goldenen Ring, warf ihn in die Wellen und sagte:
"Sowenig dieser Ring wieder aus dem Meer auftauchen wird, so wenig
werde ich am Bettelstand landen".
Bald darauf fand
die Witwe ihren Ring in einem Schellfisch wieder, der ihr zum Mittag serviert
wurde. Am selben Tag erhielt sie die verhängnisvolle Nachricht, daß
alle ihre Schiffe mit Mann und Maus untergegangen waren. Von diesem Schlag
erholte sie sich nie wieder. Vor dem Hafen entstand eine Sandbank. "Het
Vrouwenzand" Angeblich wuchsen dort Getreide, Körner fand man
jedoch nie in den Ähren.......
So steht die Geschichte bis heute am Wahrzeichen von Stavoren geschrieben "De Vrouw van Stavoren".
Quelle: Email-Zusendung von Seraphina, 8. Juli 2005