10. DIE BEKENNTNISSE DES THOMAS BOURKE

Thomas Bourke wohnt in einem niedrigen, langgestreckten Pächterhaus, welches von außen einer großen Scheune gleicht und an dem Fuße eines Berges liegt, gerade da, wo die neue Straße von der alten sich scheidet, welche von Kilworth nach Lismore führt. Er gehört zu einer Klasse von Leuten, die in Irland eine Art schwarzer Schwäne sind; er ist nämlich ein wohlhabender Pächter. Sein Vater hatte in der guten, alten Zeit, wo hundert Pfund Sterling ein nicht unbeträchtlicher Schatz waren, seinem Gutsherrn mit dieser Summe ausgeholfen, und als Vergeltung dieser Bereitwilligkeit eine lange Pacht erhalten, die zehnmal mehr wert war, als das Darlehen, dem er sie zu verdanken hatte. Der alte Mann starb mit einem Vermögen von einigen hundert Pfunden, wovon er den größten Teil, samt dem Pachtgute, seinem Sohn Thomas vermachte. Außerdem erhielt Thomas von seinem Vater eine Gabe, die mehr Wert hatte, als alle irdische Reichtümer, so hoch er diese auch zu allen Zeiten schätzte. Es ward ihm das Vorrecht verliehen, dessen sich wenige Menschenkinder erfreuen, mit jenen geheimnisreichen Wesen Verkehr zu haben, welche man das stille Volk nennt.

Thomas Bourke ist ein kleiner, stämmiger, frischer und tätiger Mann, von etwa fünf und fünfzig Jahren. Sein Haar ist schneeweiß, kurz und am Hinterhaupt buschig, während es an der Stirne gerade und borstig wie eine Kleiderbürste in die Höhe steht. Seine Augen sind von der Art, wie man sie nicht selten bei Menschen findet, die einen regen, jedoch beschränkten Geist haben: sie sind klein, grau aber lebhaft. Die langen vorragenden Augenbrauen, unter oder vielmehr zwischen welchen sie funkeln, geben ihm einen Ausdruck von verschmitzter Klugheit, wo nicht von Feinheit. Und das ist auch in der Tat der Charakter des Mannes. Wer ein Geschäft mit ihm abmachen will, muß sich einen Feldherrn zum Muster nehmen, der eine Stadt erobern will, und lange vorher Anstalten machen, ehe er hoffen kann, in den Besitz zu kommen. Wer gerade drauf los geht, und sogleich seine Absicht an den Tag gibt, der kann sicher sein, daß ihm die Türe vor der Nase zugemacht wird: Thomas wünscht sich nicht von dem zu trennen, wonach der andere Verlangen trägt oder ein dritter hat schon wegen des Ganzen vorige Woche mit ihm gesprochen. Oder vielleicht scheint der Vorschlag die beste Aufnahme zu finden. "Freilich, Herr!" "Das ist richtig, Herr!" "Ich danke Euch für die Ehre, die Ihr mir erzeigt!" und mit dergleichen Ausdrücken von Artigkeit und Zutrauen werden alle Worte, die der andere vorbringt, begrüßt und er geht weg und wundert sich, wie der Mann in den Ruf gekommen sei, der sich so allgemein verbreitet hat, daß man kein Geschäft mit ihm zustande bringen könne. Wenn er ihn aber das nächstemal trifft, so ist die angenehme Täuschung vorüber und er findet sich ein großes Stück weiter von seinem Ziel zurück, als da er sich Hoffnung auf einen guten Erfolg machte. Thomas Augen und Zunge drücken eine völlige Vergessenheit von dem aus, dessen er sich innerlich aufs genauste bewußt ist und der andere muß seine Arbeit von neuem anfangen mit dem Nachteil, daß sein Gegner sich in allen Stücken zu hüten weiß.

Obgleich Thomas, sei es durch übernatürliche Mitteilung, oder, wie manchem wahrscheinlicher vorkommt, durch Erfahrungen belehrt, mißtrauisch gegen die Menschen und im Umgange verschlossen sich zeigt, so ist er doch kein Menschenfeind. Niemand schätzt mehr als er die Freuden einer lustigen Tafel. Die Liebe zum Geld, die eine vorherrschende Neigung bei ihm ist, und der Gewinn, den ihm sein unermüdlicher Fleiß, während eines ziemlich langen und glücklichen Lebens gebracht, haben ihn den Wert der Mäßigkeit während dieser Zeit erkennen lassen; wenigstens wenn ein Geschäft verlangt, daß man seine Gedanken beisammen habe. Es ist ihm daher Hauptregel, keinen Trunk anzunehmen, als an einem Sonntage. Doch gestattet er sich Ausnahmen; unter diesen waren alle Markttage, die in seiner Nachbarschaft gehalten wurden, ferner alle Tage, an welchen Leichenbegängnisse, Hochzeiten und Taufen unter seinen Freunden im Umfange einiger Meilen stattfanden. Seltsam scheint es vielleicht, daß er Leichen größere Aufmerksamkeit schenkte, als Taufen oder Heiraten. Man kann dies als uneigennützige Teilnahme an der Würde der Dahingegangenen betrachten, die in unserer selbstischen Welt nicht häufig ist; aber ich besorge, dasjenige was Thomas Bourke treibt, dem Toten mehr Rücksicht zu bezeigen, als dem Lebenden, ist genau dasselbe, was die meisten andern Menschen gerade zu dem Gegenteil bewegt: nämlich Hoffnung eines zukünftigen Vorteils und Furcht vor zukünftigem Übel. Denn das stille Volk, diese eben so mächtigen als launenhaften Wesen, haben unter denen, welche die Erde bewohnen, ihre Lieblinge, manchmal äußern sie ihre Gunst dadurch, daß sie diese von der Bürde eines niederdrückenden Lebens erlösen, und oft belohnen oder bestrafen sie den Lebenden nach dem Grad von Achtung, den er der Beerdigung und dem Andenken des erwählten Toten bezeigt.

Vielleicht sucht darin auch mancher den Grund der vielen menschenfreundlichen und liebreichen Handlungen, die Thomas und andere Glieder seiner Familie so oft und mit sichtbarer Bereitwilligkeit ausüben. Ein Bettler hat selten ihren Hof mit einem leeren Sack verlassen, vergeblich um ein Nachtlager gebeten oder um eine Mahlzeit von Kartoffeln und Milch, welche hinreicht, den Hunger eines irländischen Bettlers zu befriedigen. Denn wer diesen stillen will, muß zugleich Rücksicht auf den Beistand nehmen, den ein ausgemergelter Hund und zwei oder drei nicht minder heißhungrige Kinder zu leisten pflegen, die sich zur Entschädigung für ihre äußeren Blößen gerne innerlich ausfüttern. Wird einer von den armen Wichten in der Nachbarschaft vom Fieber niedergeworfen, so räumt Thomas dem Kranken eine ledig stehende Hütte auf einem seiner Pachtgüter (denn er hat dem ererbten noch eins zugefügt) ein oder schickt seine Arbeiter, um ihm einen Schoppen neben der Hecke aufzuschlagen und sendet ihm Stroh zum Lager, wenn die Kränklichkeit fortdauert. Seine Frau, deren Milchkammer wegen ihrer Größe berühmt ist, liefert eine Woche lang Milch, und diese Hilfleistungen werden oft auf die ganze Familie des Kranken ausgedehnt, die vielleicht in den höchsten Grad von Elend versinkt, so lange der Mann oder Vater zur Arbeit unfähig ist.

Wenn auch einige dieser Handlungen in jener vorhin erwähnten Furcht oder Hoffnung ihren Grund haben, so entspringen doch andere aus dem gemischten Gefühl von Mitleid und Pflicht, welches bisweilen aus dem Herzen eines irländischen Bauern hervorbricht, obgleich es gewöhnlich in eine Decke von Geiz und Trug eingehüllt ist. Daher kamen auch die Worte, die ich einmal hörte und die man nicht mißverstehen darf: "Wenn wir etwas empfangen, so ists nur ehrlich, daß wir ein wenig davon wieder zurückgeben."

Thomas läßt sich nicht leicht bewegen, von dem stillen Volke zu sprechen, mit dem er in häufigem und genauem Verkehr stehen soll. Glaubt aber jemand an die Elfen und ihre Macht und an die gelegentliche Übertragung derselben auf ihn, so schlägt er es, auf besondere Bitten, selten ab, sein hohes Vorrecht in Ausübung zu bringen, wenn ein Unglücklicher in der Nachbarschaft von einem Schlag der Elfen ist gelähmt worden. Immer aber will er erst durch Bitten gewonnen sein, er macht anfangs Schwierigkeit und muß mit einer kleinen, freundlichen Gewalt genötiget werden. Bei solchen Gelegenheiten ist er ungewöhnlich feierlich und geheimnisreich und fällt etwa ein Wort von Vergeltung, so verläßt er sogleich den unglücklichen Kranken, weil dergleichen Anerbietungen die Überirdischen geradezu beleidigen.

Es ist wahr, daß, da der Arbeiter seines Lohnes wert ist, andere, die gleich ihm begabt sind, kein Bedenken tragen von den Kranken, aber erst nach der Genesung, eine Belohnung anzunehmen. Es ist aufgezeichnet, daß einmal einer Frau eine ansehnliche Belohnung gegeben wurde, welche wie Thomas in der geheimen Wissenschaft erfahren war und welche hier verdient erwähnt zu werden, nicht bloß, weil sie eine Nachbarin und Nebenbuhlerin von Thomas war, sondern auch wegen des besonderen Umstandes, daß eine Mutter ihren Namen von ihrem Sohn ableitete. Ihr Sohn hieß Owen und sie überall Owen sa vauher (Owens Mutter). Sie war bei der vorhin erwähnten Gelegenheit überredet worden, einem jungen Mädchen ihre Hilfe angedeihen zu lassen, welches den Gebrauch des rechten Beins verloren hatte. Owens Mutter fand die Heilung sehr schwer. Eine Reise von etwa neun Stunden war nötig, wahrscheinlich um einen aus dem stillen Volke zu besuchen, der in so weiter Entfernung wohnte; und diese Reise mußte auf dem Rücken einer weißen Henne gemacht werden. Sie kam indessen zustand, und zur bestimmten Stunde, wie die seltsame Frau vorher gesagt hatte, nämlich als die Henne mit ihrem Reiter an dem Ziel der Fahrt angelangt war, wurde die Kranke von einer unwiderstehlichen Tanzlust ergriffen, welcher sie bei vollkommenem Gebrauch der kranken Glieder zu großer Freude ihrer bekümmerten Familie ein Genüge tat. Die Belohnung war in diesem Falle, wie billig, ungewöhnlich groß, wegen der Schwierigkeit eine Henne zu finden, die willig war mit einer solchen Last eine so lange Reise zu unternehmen.

Um Thomas Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so muß man gestehen, daß er bei solchen Gelegenheiten völlig uneigennützig ist, wie ich von mehr als einem gehört habe, der davon genau unterrichtet war. Vor einigen Monaten heilte er ein junges Mädchen, die Schwester eines Krämers, der in seiner Nähe lebt, welche der Elfenschlag getroffen hatte, als sie von einer Leiche zurückkehrte und mehrere Tage lang sprachlos geblieben war. Er schlug beharrlich jede Belohnung aus und sagte, daß, wenn er auch nicht so viel hätte, um sich satt zu essen, er in diesem Falle nichts annehmen würde, weil das Mädchen bei der Leiche einen von dem guten Volke, der zu seiner eigenen Familie gehörte, beleidigt hätte, und ob er ihr gleich einen Gefallen tun wollte, so könnte er doch nichts von ihr annehmen. - Zu der Zeit ungefähr, wo diese letzte merkwürdige Begebenheit sich ereignete, hatte ein Freund von mir, Herr Martin, der ein Nachbar von Thomas ist, ein Geschäft mit ihm abzuschließen und unsägliche Mühe es zu beendigen. Zuletzt, nachdem alle Mittel der Güte vergeblich waren, nahm Martin seine Zuflucht zu gerichtlicher Hilfe, welche den Thomas zur Vernunft brachte. Die Sache ward zu gegenseitiger Zufriedenheit und bei vollkommen guter Laune zwischen beiden Teilen vollführt. Da die Übereinkunft in Herrn Martins Hause nach dem Mittagsessen stattfand, so nötigte er den Thomas zu einem Glas feinen Punsch in den Saal herein. Er hatte schon längst gewünscht, mit seinem ungewöhnlich begabten Nachbar in ein Gespräch zu geraten, worin er etwas näheres von dessen übernatürlichen Kräften herausfragen könnte; und da Frau Martin, welche in dem Zimmer zugegen war, bei Thomas in besonderer Gunst stand, so schien die Gelegenheit günstig.

"Wahrhaftig, Thomas", hub Herr Martin an, "das war ein seltsamer Handel mit der Marie Dwyers, die ihre Sprache so plötzlich am folgenden Tag wieder erhielt."

"Das sollte man wohl meinen, Herr", antwortete Thomas, "indessen meine Arbeit dabei war gering, nicht der Rede wert. Euer Wohl, Madame", sagte er, indem er sich zu Frau Martin wandte.

"Ich danke Euch, Thomas, aber mir ist erzählt worden, Ihr hättet einmal Kummer dieser Art in eurer eigenen Familie gehabt."

"Jawohl, Madame", antwortete er, "Kummer genug, doch zu der Zeit wart Ihr noch ein Kind."

"Kommt her, Thomas", sagte der gastfreie Herr Martin, indem er ihn unterbrach, "nehmt noch ein Glas" und reichte es ihm hin. "Ich wünschte, Ihr erzähltet uns einiges davon, wie Ihr mehrere Eurer Kinder verloren habt. Mir ist erzählt worden, daß sie dahin gestorben sind, eins nach dem andern und daß Euer ältester Sohn auf eine wunderbare Weise gerettet wurde, nachdem ihn die Ärzte schon aufgegeben hatten."

"Das ist wahr, Herr", antwortete Thomas, "Euer Vater der Doktor (Gott habe ihn selig, ich will ihn nicht in seinem Grabe beunruhigen) sagte mir, als mein viertes Söhnchen eine Woche lang krank gelegen hatte, daß er und Doktor Barry alles täten, was sie könnten, aber nicht imstande wären, ihn vom Tod zu erretten. Sie vermochten nichts mehr, wenn das Volk, welches die übrigen wegnahm, auch diesen wegnehmen wollte. Doch sie ließen mir ihn und mir ist sehr leid, daß ich nicht vorher wußte, warum sie mir meine Kinder wegnahmen, und hätte ich es gewußt, so würde ich mich auf zwei Ärzte nicht verlassen haben."

"Und wie fandet Ihr das heraus, Thomas?" fragte Herr Martin weiter.

"Das will ich Euch sagen, Herr. Als Euer Vater so zu mir sprach, wie ich Euch erzählt habe, wußte ich nicht, was ich anfangen sollte. Ich ging hinab zu dem kleinen Heckenweg, den Ihr kennt, neben dem Fluß bei Dick Heafys Grund, weil das ein einsamer Ort ist, wo ich meinen Gedanken nachhängen wollte. Ich war schwermütig, Herr, und mein Herz gepreßt, wenn ich an den bevorstehenden Verlust meines kleinen Knaben dachte, ich wußte nicht, wie ich mit dieser Nachricht vor die Augen der Mutter treten sollte, die ihn auf das zärtlichste liebte. Und sie von allen konnte sich am schwersten trösten, da sie eben vor einer Woche bei der Leiche ihres Bruders geweint hatte! Auf dem Wege dahin begegnete ich einem alten Bettler, der des Jahrs ein- oder zweimal auf den Platz zu kommen pflegt und der gewöhnlich in eurer Scheune schläft, wenn er sich in der Nachbarschaft aufhält. Er fragte, wie es mir ginge. Schlimm genug, Jacob, antwortete ich. Mich betrübt Euer Unglück, sagte er, doch Ihr seid ein einfältiger Mann, Herr Bourke. Euer Sohn würde bald wieder gesund sein, wenn Ihr nur tun wolltet, was für seine Umstände gut ist! Was kann ich mehr tun, Jacob? fragte ich, die beiden Ärzte geben ihn auf. Die Ärzte wissen so wenig, was ihm fehlt, als sie wissen, was einer Kuh fehlt, wenn sie keine Milch geben will, antwortete Jacob, geht zu dem und dem, und nannte mir seinen Namen, und versucht das, was er Euch sagen wird."

"Und wer war das, Thomas?" fragte Herr Martin.

"Ich kann Euch das nicht sagen, Herr", antwortete Thomas mit einem geheimnisvollen Blick, "indessen Ihr habt ihn oft gesehen und er lebt nicht weit von hier. Ich hatte ihn schon vorher auf die Probe gestellt, und wenn ich gleich zu ihm gegangen wäre, so hätte ich noch einige von jenen, die dahin sind, und das hat mir Jacob oft gesagt. Also, ich ging zu dem Manne und er kam mit mir in mein Haus. Ich tat alles, was er verlangte. Seinem Befehl gemäß nahm ich meinen kleinen Knaben gleich aus dem Wohnhaus, todkrank wie er war, und machte ihm und mir ein Bett im Stall. Ja, Herr, ich lag neben ihm im Bett zwischen zwei Kühen und er fiel in einen tiefen Schlaf. Er geriet in großen Schweiß (mit Eurer Erlaubnis zu reden), als sei er durch das Wasser gezogen, atmete schwer, mit großer Beängstigung der Brust und es stand schlimm, sehr schlimm mit ihm. Gegen Mitternacht glaubte ich sein Ende sei gekommen und ich stand auf, den Mann zu holen, von dem ich Euch gesagt habe; aber ich traf ihn nicht. Es war kein Mensch in dem Stall, als das Kind und ich. Ein Kerzenlichtchen brannte nur, in die Mauer vom fernen Ende des Hauses gesteckt. Es war gerade hell genug, um eine Gestalt zu erkennen, die daherkam oder bei uns stand. Es war so still, wie auf dem Kirchhofe, nichts hörte man, als die Kühe, welche ihr Futter fraßen. Eben, als ich, wie gesagt, im Begriffe war, aufzustehen, - ich will meinem Vater nichts nachsagen, es war ein guter Vater gegen mich - so sah ich ihn neben dem Bette stehen, die rechte Hand streckte er nach mir aus, mit der linken stützte er sich auf einen Stock, dessen er sich im Leben zu bedienen pflegte und sah heiter und lächelnd zu mir, als wollte er sagen, ich sollte ohne Furcht sein, ich würde das Kind nicht verlieren. Seid Ihr es, Vater, redete ich ihn an, bei der Liebe zu denen, die dahin gegangen sind, laßt mich Eure Hand fassen. Er tat es, Herr, und seine Hand war so zart, wie die eines Kindes. Er stand da so lange, als wenn Ihr die Straße hinabgehen wolltet bis zu ihrem Ende und wieder zurück. In weniger als einer Woche war das Kind so wohl, als wenn ihm nie etwas gefehlt hätte und es gibt zur Stunde keinen gesundern Burschen von neunzehn Jahren von Euerm gesegneten Hause bis zur Stadt Ballyporin über die Berge von Kilworth."

"Aber mich dünkt, Thomas", sagte Herr Martin, "Ihr hättet Euerm Vater mehr Verbindlichkeit, als dem Manne, der Euch von Jacob empfohlen ward. Oder meint Ihr vielleicht, daß er es war, der Eure Feinde unter dem stillen Volke günstig stimmte und daß dann Euer Vater . . ."

"Ich bitte um Verzeihung, Herr", sagte Bourke, indem er ihn unterbrach, "aber nennt sie nicht meine Feinde. Ich möchte um vieles nicht dabei sitzen, wenn sie so genannt werden. Nehmt mirs nicht übel, Herr. - Ich wünsche Euch gute Gesundheit und langes Leben!"

"Ich versichere Euch", entgegnete ihm Herr Martin, "ich wollte Euch nicht beleidigen. Aber war es nicht so, wie ich sagte?"

"Ich kann Euch das nicht mitteilen", sagte Thomas, "ich bin deshalb gebunden. Wie sich das aber auch verhält, Ihr könnt gewiß sein, der Mann, von dem ich sprach, mein Vater und jene, die es wissen, die begütigten es."

Hierauf entstand eine Pause, welche Frau Martin benutzte, den Thomas auszuforschen, ob sich nicht einmal etwas Seltsames mit einer Ziege und ein paar Tauben zugetragen habe, während der Krankheit der Kinder, da Thomas oft geheimnisreich auf diese Umstände angespielt hatte.

"Ei sieh!" sagte er, indem er sich zu Frau Martin wendete, "was für ein gutes Gedächtnis! Aber Ihr habt Recht. Die Ziege gab ich Eurer Mutter, weil die Ärzte ihr Ziegenmolke verordnet hatten."

Frau Martin nickte Bestätigung zu und Thomas fuhr fort: "Die Ziege befand sich in so gutem Zustand, als irgend eine, einen Monat nachdem sie zu Euerm Vater geschickt war. Am Morgen nach jener Nacht, von der ich Euch erzählt habe, ehe das Kind erwachte, stand seine Mutter an der Luke, die aus dem Scheunenhof auf den Weg führte und sah zwei Tauben, welche von dem Turm der Stadt Kilworth über die Kirche herwärts flogen. Nun merkt, sie hielten in ihrem Fluge nicht an, bis sie zu dem Hause kamen, das jenseits des Flusses an dem Berge steht und nach eurer Meierei hin gerichtet ist. Da fielen sie auf den Schornstein des Hauses, und nachdem sie sich eine Minute oder zwei umgeschaut hatten, flogen sie gerade über den Fluß und ließen sich auf der First des Stalles nieder, wo wir, das Kind und ich, lagen. Glaubt Ihr, Herr, daß diese Tauben ohne Ursache kamen?"

"Gewiß nicht, Thomas", sagte Herr Martin.

"Gut, die Frau kam ganz erschrocken, und erzählte es mir. Sie fing an zu schreien. Stille, du unkluges Weib, sagte ich, das ist desto besser. Wahrhaftig, das war es. Was denkt Ihr davon, Madame? Die Ziege, die ich Eurer Mutter gab und die denselben Morgen bei Sonnenaufgang neben Hans Cronin gesehen wurde, grasend und so munter als eine Biene, fiel plötzlich tot hin, ohne daß ein Mensch wußte warum, vor seinen Augen, und in dem Augenblick sah er zwei Tauben von dem Gipfel des Hauses aus der Stadt fortfliegen nach dem Weg von Lismore. Es war zu derselben Zeit, wo meine Frau sie sah, wie ich Euch erzählt habe."

"Das war in der Tat seltsam, Thomas", sagte Herr Martin, "ich wollte, Ihr könntet uns eine Erklärung davon geben."

"Ich wollte, ich dürfte es, Herr", war die Antwort, "aber meine Zunge ist gebunden. Ich darf nur soviel sagen, als mir verstattet ist; ein wenig mehr, als einer Schildwache erlaubt ist, von ihrem Posten sich zu entfernen."

"Mich dünkt, Ihr sagtet, daß Ihr schon vorher einige Bekanntschaft mit dem Manne gehabt hättet, der Euch bei der Heilung eures Sohnes Beistand leistete?" sagte Herr Martin.

"Freilich, Herr, ich hatte schon eine Probe von dem Mann. Doch mehr darf ich Euch nicht sagen. Aber habt Ihr Lust, zu hören, wie er zu seiner Kunst gekommen ist?"

"O, sehr gern", sagte Herr Martin.

"Doch Ihr könnt ihn bei seinem Taufnamen nennen, damit wir die Geschichte von ihm besser verstehen", fügte Frau Martin hinzu.

Thomas hielt einen Augenblick inne, um den Vorschlag zu erwägen. "Wohlan", sagte er, "ich glaube, ich darf es tun, wie es auch kommen mag. Sein Name ist Patrick. Er war ein durchaus lebhafter, tätiger und gescheiter Mann, und er wäre ein vornehmer Geistlicher geworden, wenn er danach getrachtet hätte. Das erstemal, wo ich ihn kennen lernte, war bei meiner Mutter Leichenfeier. Ich war in großer Besorgnis, weil ich nicht wußte, wo ich sie hin begraben sollte. Ihr Volk und meines Vaters Volk, ich meine, ihrer beider Freunde unter dem stillen Volke, kämpften miteinander auf das heftigste an dem Kreuzwege von Dunman, auf wessen Kirchhof sie sollte begraben werden; der Streit dauerte drei Nächte, ohne daß er konnte beigelegt werden. Die Nachbarn wunderten sich, daß ich so lange wartete, ehe ich meine Mutter begrübe, aber ich hatte meine Gründe, die ich nur damals nicht sagen konnte. Um kurz zu sein, Patrick kam am vierten Morgen und sagte mir, die Sache sei abgetan und wir begruben sie auf den Kilcrumper Kirchhof bei meines Vaters Volk."

"Das war ein schätzbarer Freund, Thomas", sagte Herr Martin, indem er mit Mühe ein Lächeln unterdrückte, "doch Ihr wolltet uns ja erzählen, wie er zu so großen Einsichten gekommen ist."

"Herzlich gerne", antwortete Bourke, "Euer Wohl, Madame, aber ich trinke zu viel von diesem Punsch, Herr; jedoch, die Wahrheit zu sagen, ich habe noch niemals so guten gekostet, der läuft die Gurgel hinab, wie süßes Öl. Doch was wollte ich eben sagen? Ja, Patrick war einmal, vor vielen Jahren, auf dem Heimweg von einer Leichenfeier und befand sich auf der Seite des Flusses, die dem großen Wiesengrund gegenüber liegt, neben der Furt von Ballyhefaan. Er hatte ein Glas getrunken, das ist wahr, doch er war nur ein wenig lustig und wußte sehr wohl, was er tat. Der Mond schien, es war in dem Monat August und der Fluß so klar und glänzend, wie ein Spiegel. Er hörte eine Zeitlang nichts als den Fall des Wassers an dem Mühlendamm, eine halbe Stunde den Fluß weiter hinab, und dann und wann das Blöken der Lämmer auf der andern Seite des Flusses. Plötzlich entstand ein Lärm von einer großen Menge Volk, sie lachten, als wollte ihnen das Herz zerspringen und ein Pfeifer war unter ihnen und machte Musik. Es kam von dem Wiesengrund auf der andern Seite der Furt und er sah durch den Dunst, der über dem Fluß hing, einen ganzen Haufen Volk, welches auf dem Anger tanzte. Patrick liebte den Tanz nicht weniger als das Glas, und das ist genug gesagt; er zog geschwind Schuhe und Strümpfe aus und eilte durch die Furt hinüber. Nachdem er Schuhe und Strümpfe wieder angezogen hatte, ging er in das Getümmel hinein und mischte sich eine Zeitlang darunter, ohne bemerkt zu werden. Er dachte, sie sollten an ihm einen Tänzer sehen, der sie alle überträfe, denn er bildete sich auf die Geschicklichkeit seiner Füße etwas ein und zwar mit vollem Recht, denn es war kein Bursch in dem ganzen Sprengel, der behendere Sprünge machen konnte. Doch pah! sein Tanz verhielt sich zu ihrem Tanz, wie sich mein Tanz zu dem Eurigen, Madame, verhalten würde. Es sah gar nicht aus, als ob sie Knochen in ihrem Leib hätten und sie sprangen in die Höhe, als ob sie nichts ermüden könnte. Patrick schämte sich innerlich, weil er gedacht hatte, seinesgleichen wäre in der ganzen Grafschaft nicht zu finden und machte sich davon, als ein kleiner, alter Mann zu ihm kam, der die ganze Gesellschaft verdrießlich ansah, als hätte er kein Wohlgefallen an dem, was vorging. Patrick! sagte er, Patrick starrte ihn an, er dachte nicht, daß jemand ihn kennen sollte. Patrick, sagte er, Ihr habt den Mut verloren und das ist kein Wunder. Doch es steht ein Freund bei Euch. Ich bin Euer und Euers Vaters Freund und Euer kleiner Finger ist mir lieber, als alles was hier ist, obgleich sie denken, niemand sei so vortrefflich, wie sie. Geht hin in den Kreis und verlangt einen Tanz. Seid ohne Furcht, ich versichere Euch, der beste von ihnen vermag nicht, was Ihr könnt, wenn Ihr tun wollt, wie ich Euch bitte. Patrick hatte ein inneres Gefühl, daß er dem alten Manne nicht widersprechen dürfe. Er trat in den Kreis und rief dem Pfeifer zu, den besten Tanz, den er wisse, zu spielen. Und in der Tat, alles was die andern leisten konnten, war nichts gegen ihn. Er sprang auf wie ein Aal hierhin und dorthin, leicht wie eine Feder, wiewohl das Volk die Musik hören konnte, welcher seine Bewegungen folgten, indem sie zu jeder Wendung den Takt angaben, gleich dem linken Fuße des Pfeifers. Zuerst tanzte er einen Bauerntanz auf ebener Erde. Dann brachten sie einen Tisch herbei und er tanzte darauf einen Hopser, welcher das Freudengeschrei der ganzen Gesellschaft hervorlockte. Zuletzt verlangte er einen großen, runden Teller, auf welchem man die Speisen zu zerschneiden pflegt, und als sie sahen, daß er gleich einem Kräusel sich darauf drehte, so wußten sie nicht mehr, was sie von ihm halten sollten. Einige rühmten ihn als den besten Tänzer, der in den Kreis gekommen wäre, andere haßten ihn, weil er sie übertraf, gleichwohl hatten sie vollkommen Recht, wenn sie sich für besser hielten, als ihn oder jeden andern, der schon einen so weiten Weg gemacht hatte."

"Und was war der Grund von diesem großen Erfolg?" fragte Herr Martin.

"Er konnte nicht anders, Herr", erwiderte Thomas Bourke. "Die ihm dazu die Geschicklichkeit verliehen, können mehr, als was sie an ihm taten. Wie sich das nun verhalten mag, als er fertig war, wünschten sie, daß er noch einmal tanzen möchte, aber er war müde und sie konnten ihn nicht überreden. Zuletzt ward er böse und schwur einen teuern Eid, daß er keinen Schritt mehr tanzen wollte und kaum war das Wort aus seinem Munde, als er sich ganz allein befand und nur eine weiße Kuh neben ihm graste."

"Entdeckte er niemals, wie er mit dieser ungewöhnlichen Fertigkeit im Tanze begabt worden war, Thomas?" fragte Herr Martin.

"Das will ich Euch gleichfalls erzählen, Herr", antwortete Bourke, "wenn ich daran komme. Auf dem Heimweg ward er von einem Schauer überfallen und er legte sich zu Bette. Den folgenden Tag hatte er Fieber oder etwas der Art, denn er redete irr, als wenn er wahnsinnig wäre. Sie konnten nicht verstehen, was er sagte, wiewohl er in einem fort redete. Die Ärzte gaben ihn auf, doch die wußten viel, was ihm fehlte. Als er nun, wie ich Euch sage, zehn Tage krank lag und jedermann dachte, er würde hinsterben, trat einer seiner Nachbarn zu ihm ein mit einem Manne, einem Freund von ihm, aus Ballinlacken, der einige Zeit zuvor sich bei ihm aufgehalten hatte. Ich kann Euch von ihm nur soviel sagen, daß er Darby hieß. In dem Augenblick, wo Darby den Patrick erblickte, zog er eine kleine Flasche mit Kräutersaft aus seiner Tasche und gab ihm davon zu trinken. Das tat er drei Wochen lang jeden Tag und danach hatte Patrick Kräfte genug wieder auszugehen und war so gesund und stark, wie je in seinem Leben. Doch es dauerte lange Zeit, ehe er wieder zu sich selbst kam und er pflegte den ganzen Tag neben dem Graben zu wandeln, mit sich selbst im Gespräch, gleich als wäre jemand bei ihm. Und so war es, in der Tat, oder er wäre der Mann nicht, der er heute ist."

"Ich denke von einem solchen Gefährten sind ihm seine Kenntnisse mitgeteilt worden", sagte Herr Martin.

"Ihr habt es getroffen, Herr", antwortete Bourke. "Darby sagte ihm, seine Freunde wären zufrieden mit dem, was er in jener Nacht im Tanzen getan hätte und obgleich nicht im Stand das Fieber zu verhindern, wollten sie ihn doch nicht unterliegen lassen und ihm Wissenschaft von Dingen geben, die außer ihnen nicht vielen bekannt wären. Das taten sie auch. Ihr werdet selbst merken, das Volk, das er in der Nacht auf dem Wiesengrund antraf, waren Freunde von einer besondern Partei; ausgenommen der alte Mann, der ihn anredete. Er war ein Freund von Patricks Familie und es ging ihm gegen das Herz, daß die andern so leicht und behend sich zeigten und es war ihm innerlich kränkend anzuhören, wie sie prahlten, daß ihre Reigen und Tänze durch die ganze Grafschaft sich erstreckten. Darum verlieh er dem Patrick in der Nacht die Geschicklichkeit zum Tanz und hernach die Wissenschaft, weshalb ihn alle, die ihn kennen, anstaunen. Und es ist kein Zweifel, er lernte sie zu der Zeit, als er nach dem Fieber in seinen Gedanken auf und ab ging."

"Ich habe manche wunderliche Geschichte von dem Wiesengrund bei der Furt von Ballyhefaan gehört", sagte Herr Martin. "Es ist ein großer Versammlungsplatz für das stille Volk; nicht wahr, Thomas?"

"Das ist wohl wahr, Herr", antwortete Bourke, "ich könnte Euch vieles davon erzählen. Wie oft habe ich zwei Stunden lang auf dem jenseitigen Ufer gesessen bei Mondschein und habe zugesehen, wenn sie im Ringe spielten, als sollte ihnen das Herz davon zerspringen; mit ihren Röckchen und Leibchen, und eine Partei hatte weiße Tücher auf dem Kopf, die andere rote, gerade wie Ihr es sonntags auf Herrn Simmings großem Felde erblicken könnt. Ich sah sie einmal in einer Nacht beim Untergang des Mondes spielen, ohne daß eine Partei den Ball der andern hätte fangen können. Gewiß hätten sie noch miteinander gekämpft, wenn der Morgen nicht nah gewesen wäre. Wie mir gesagt ist, Madame, so pflegte euer Großvater gleichfalls sie dort zu sehn", sagte Bourke, indem er sich zu Frau Martin wendete.

"So ist mir auch gesagt, Thomas", antwortete sie, "aber es heißt ja auch, der Kirchhof zu Kilcrumper sei nicht weniger ein Lieblingsplatz des stillen Volkes, als der Wiesengrund bei Ballyhefaan?"

"Das hat seine Richtigkeit, Madame. Aber habt Ihr niemals gehört, was dem David eben auf jenem Kirchhof begegnet ist?" sagte Bourke und indem er sich zu Herrn Martin wendete, fuhr er fort: "Es war lange, ehe er in euern Dienst kam, Herr; er ging eines Abends von dem Markt zu Kilcummer, ein bißchen lustig, das ist gewiß nach einem solchen Tag, und stieß auf einen Leichenzug. Während er so daneben fort wandelte, deuchte ihn, daß er in dem ganzen Haufen keine Mutterseele kennte, als einen Mann, von dem er doch wußte, daß er schon vor vielen Jahren gestorben war. Indessen ging er mit dem Zuge fort, bis sie zu dem Kirchhof zu Kilcrumper kamen und ging wirklich mit hinein, um mit anzusehen, wie die Leiche beerdigt wurde. Sobald das Grab zugedeckt war, hatten sie nichts eiligeres zu tun, als sich um einen Pfeifer zu versammeln, der mit ihnen gekommen war und einen Tanz anzuheben, als ob das eine Hochzeit wäre. David wäre wohl gerne dabei gewesen (denn er hatte damals keinen so schlimmen Fuß, wie er jetzt wohl haben mag); doch er empfand eine gewisse Scheu hinzuzutreten, weil ihm alle so fremd vorkamen, den einen Mann ausgenommen, von dem er, wie schon gesagt, glaubte, daß er tot sei. Aber eben dieser Mann, als er Davids Lust bemerkte, kam zu ihm heran. David, sagte er, suche dir eine Tänzerin aus, und versuche dein Bestes, aber nimm dich in acht, daß du ihr nicht einen Kuß anbietest. Ich will mich hüten, sagte David, und wenn ihre Lippen von Honig wären. Und darauf ging er und bot dem artigsten Mädchen im ganzen Kreis die Hand und fing an, mit ihm zu tanzen. Sie tanzten einen Hüpfauf und tanzten ihn zur Bewunderung aller, die zugegen waren. Das war nun gut, bis der Tanz vorbei war, aber gerade als er zu Ende ging, vergaß sich David, der ein Tröpfchen zuviel getrunken hatte und von dem Tanzen erhitzt war und küßte, der Sitte gemäß, seine Tänzerin. Kaum aber hatten sich ihre Lippen berührt, so befand er sich mutterselig allein auf dem Kirchhof, kein lebendes Wesen bei ihm und alles was er sehen konnte, waren die hohen Grabsteine. David erzählte zwar, es sei ihm vorgekommen, als wenn sie tanzten, aber ich vermute, das kam ihm nur so vor wegen des Wunderbaren, das ihm begegnet war, und weil er ein wenig zu tief ins Glas gesehen hatte. Indessen fand er, daß es viel später war, als er sich vorgestellt hatte, denn es war bald Morgen, da er heim kam. Doch niemand konnte ein Wort von ihm herausbringen bis den folgenden Tag, nachdem er um Mittag aus einem Todesschlaf erwachte."

Als Thomas die Erzählung von David Röche und dem Leichenzug beendigt hatte, war es ganz deutlich, daß Geister, von welcher Art sie nun sein mochten, zu mächtig in ihm sich regten, als daß sie noch weitere Erzählungen von dem stillen Volke gestattet hätten. Thomas schien das zu fühlen. Er murmelte ein paar Augenblicke abgebrochene Worte von Kirchhof, Flußufer, Wichtelmännern, welche völlig unverständlich waren, vielleicht ihm selbst. Endlich machte er mit dem Kopfe eine Bewegung in die Höhe, als wollte er sagen: "Ich könnte noch mehr erzählen!" reichte mit seiner Hand nach dem Tisch, aufweichen er den geleerten Becher langsam und mit einem klugen und behutsamen Wesen hinsetzte. Dann erhob er sich von seinem Stuhl und ging oder vielmehr schwankte zu der Türe des Zimmers. Hierauf wendete er sich wieder gegen den Hauswirt und seine Frau und nach einigen erfolglosen Anstrengungen, ihnen gute Nacht zu wünschen, indem die Worte, wie sie hervorkamen, von einem heftigen Schlucken unterbrochen wurden, während die Türe, die er an der Klinke gefaßt hatte, hin und her fuhr und seinen ungelenken Körper mit bewegte, war er genötigt stillschweigends fortzugehen. Ein Hirtenknabe, den sein Weib abgeschickt hatte, weil sie wohl wußte, welche Art von Lockung ihn festhielt, wenn er über die bestimmte Zeit ausblieb, wartete schon, um seinen Herrn heimzuführen. Ich zweifle nicht, daß er, ohne Schaden zu nehmen, glücklich nach Haus gekommen ist, denn ich weiß, daß er in dem letzten Monat, um seine eigenen Worte zu gebrauchen, so frisch und munter war, als irgend ein Mann von seinem Alter in der Grafschaft Cork.

Anmerkungen:

Der Charakter des Thomas Bourke ist genau nach der Natur gezeichnet.

Der alte Bettler, dem Thomas begegnet, ist ein Bocough oder Buckaugh, wie eine gewisse Klasse irischer Bettler heißt, die in ihrem Wesen viel Ähnlichkeit haben mit dem schottischen Gaberlunzie man.

Ballyhefaan ist ein Furt in dem Fluß Funcheon auf dem Weg von Fermoy nach Araglin: eine wilde Gegend der Grafschaft Cork, da wo sie an Waterford und Tipperary stößt.

Der große Wiesengrund (the big Inch) bei dem Furt von Ballyhefaan, auf welchem die Elfen tanzen, ist eine große Ebene, südlich von dem Funcheon, östlich von Blacwater begränzt.

Der Kilcrumper Kirchhof liegt etwa zweihundert Ruten von dem Dubliner Weg zwischen Kilworth und Fermoy.

Quelle: Thomas Crofton Croker, Fairy tales and traditions of the South of Ireland, London 1825;
in der Übertragung der Brüder Grimm, Irische Elfenmärchen, Jakob und Wilhelm Grimm, Leipzig 1826

The Confessions of Tom Bourke

Tom Bourke lives in a low long farm-house, resembling in outward appearance a large barn, placed at the bottom of the hill, just where the new road strikes off from the old one, leading from the town of Kilworth to that of Lismore. He is of a class of persons who are a sort of black swans in Ireland: he is a wealthy farmer. Tom's father had, in the good old times, when a hundred pounds were no inconsiderable treasure, either to lend or spend, accommodated his landlord with that sum, at interest; and obtained, as a return for the civility, a long lease, about half a dozen times more valuable than the loan which procured it. The old man died worth several hundred pounds, the greater part of which, with his farm, he bequeathed to his son Tom. But, besides all this, Tom received from his father, upon his deathbed, another gift, far more valuable than worldly riches, greatly as he prized and is still known to prize them.. He was invested with the privilege, enjoyed by few of the sons of men, of communicating with those mysterious beings called "the good people."

Tom Bourke is a little, stout, healthy, active man, about fifty-five years of age. His hair is perfectly white, short and bushy behind, but rising in front erect and thick above his forehead, like a new clothes-brush. His eyes are of that kind which I have often observed with persons of a quick but limited intellect - they are small, grey, and lively. The large and projecting eyebrows under, or rather within, which they twinkle, give them an expression of shrewdness and intelligence, if not of cunning. And this is very much the character of the man. If you want to make a bargain with Tom Bourke, you must act as if you were a general besieging a town, and make your advances a long time before you can hope to obtain possession; if you march up boldly, and tell him at once your object, you are for the most part sure to have the gates closed in your teeth. Tom does not wish to part with what you wish to obtain, or another person has been speaking to him for the whole of the last week. Or, it may be, your proposal seems to meet the most favourable reception. "Very well, sir;" "That's true, Sir;" " I'm very thankful to your honour," and other expressions of kindness and confidence, greet you in reply to every sentence; and you part from him wondering how he can have obtained the character which he universally bears, of being a man whom no one can make any thing of in a bargain. But when you next meet him, the flattering illusion is dissolved: you find you are a great deal farther from your object than you were when you thought you had almost succeeded: his eye and his tongue express a total forgetfulness of what the mind within never lost sight of for an instant; and you have to begin operations afresh, with the disadvantage of having put your adversary completely upon his guard.

Yet, although Tom Bourke is, whether from supernatural revealings, or (as many will think more probable) from the tell-truth, experience, so distrustful of mankind, and so close in his dealings with them, he is no misanthrope. No man loves better the pleasures of the genial board. The love of money, indeed, which is with him (and who will blame him?) a very ruling propensity, and the gratification which it has received from habits of industry, sustained throughout a pretty long and successful life, have taught him the value of sobriety, during those seasons, at least, when a man's business requires him to keep possession of his senses. He has therefore a general rule, never to get drunk but on Sundays. But, in order that it should be a general one to all intents and purposes, he takes a method which, according to better logicians than he is, always proves the rule. He has many exceptions: among these, of course, are the evenings of all the fair and market. days that happen in his neighbourhood; so also all the days on which funerals, marriages, arid christenings. take place among his friends within many miles of him. As to this last class of exceptions, it may appear at first very singular, that he is much more punctual in his attendance at the funerals than at the baptisms or weddings of his friends. This may be construed as an instance of disinterested affection for departed worth, very uncommon in this selfish world. But I am afraid that the motives which lead Tom Bourke to pay more court to the dead than the living are precisely those which lead to the opposite conduct in the generality of mankind a hope of future benefit and a fear of future evil. For the good people, who are a race as powerful as they are capricious, have their favourites among those who inhabit this world; often show their affection, by easing the objects of it from the load of this burdensome life; and frequently reward or punish the living, according to the degree of reverence paid to the obsequies and the memory of the elected dead.

It is not easy to prevail on Tom to speak of those good people, with whom he is said to hold frequent and intimate communications. To the faithful, who believe in their power, and their occasional delegation of it to him, he seldom refuses, if properly asked, to exercise his high prerogative, when any unfortunate being is struck [the term "fairy struck" is applied to paralytic affections, which are supposed to proceed from a blow given by the invisible hand of an offended fairy; this belief, of course, creates fairy doctors, who by means of charms and mysterious journeys profess to cure the afflicted. It is only faiir to add, that the term has also a convivial acceptation, the fairies being not un-frequently made to bear the blame of the effects arising from too copious a sacrifice to the jolly god. ¦ The importance attached to the manner and place of burial by the peasantry is almost incredible; it is always a matter of consideration and often of dispute whether the deceased shall be buried with his or her "own people."] in his neighbourhood. Still, he will not be won unsued: he is at first difficult of persuasion, and must be overcome by a little gentle violence. On these occasions he is unusually solemn and mysterious, and if one word of reward be mentioned, he at once abandons the unhappy patient, such a proposition being a direct insult to his supernatural superiors. It is true, that as the labourer is worthy of his hire, most persons, gifted as he is, do not scruple to receive a token of gratitude from the patients or their friends after their recovery.

To do Tom Bourke justice, he is on these occasions, as I have heard from many competent authorities, perfectly disinterested. Not many months since, he recovered a young woman (the sister of a tradesman living near him), who had been struck speechless after returning from a funeral, and had continued so for several days. He steadfastly refused receiving any compensation; saying, that even if he had not as much as would buy him his supper, he could take nothing in this case, because the girl had offended at the funeral one of the good people belonging to his own family, and though he would do her a kindness, he could take none from her.

About the time this last remarkable affair took place, my friend Mr. Martin, who is a neighbour of Tom's, had some business to transact with him, which it was exceedingly difficult to bring to a conclusion. At last Mr. Martin, having tried all quiet means, had recourse to a legal process, which brought Tom to reason, and the matter was arranged to their mutual satisfaction, and with perfect good humour between the parties. The accommodation took place after dinner at Mr. Martin's house, and he invited Tom to walk into the parlour and take a glass of punch, made of some excellent potteen, which was on the table : he had long wished to draw out his highly 'endowed neighbour on the subject of his supernatural powers, and as Mrs. Martin, who was in the room, was rather a favourite of Tom's, this seemed a good opportunity.

" Well, Tom," said Mr. Martin, " that was a curious business of Molly Dwyer's, who recovered her speech so suddenly the other day."

You may say that, sir," replied Tom Bourke; but I had to travel far for it: no matter for that, now. Your health, ma'am," said he, turning to Mrs. Martin.

"Thank you, Tom. But I am told you had some trouble once in that way in your own family," said Mrs. Martin.

"So I had, ma 'am; trouble enough; but you were only a child at that time."

"Come, Tom," said the hospitable Mr. Martin, interrupting him, " take another tumbler;" and he then added, "I wish you would tell us something of the manner in which so many of your children died. I am told they dropped off, one after another, by the same disorder, and that your eldest son was cured in a most extraordinary way, when the physicians had given him over."

" 'Tis true for you, sir," returned Tom; "your father, the doctor (God be good to him, I won't belie him in his grave) told me, when my fourth little boy was a week sick, that himself and Doctor Barry did all that man could do for him but they could not keep him from going after the rest. No more they could, if the people that took away the rest wished to take him too. But they left him; and sorry to the heart I am I did not know before why they were taking my boys from me; if I did, I would not be left trusting to two of 'em now."

"And how did you find it out, Tom?" enquired Mr. Martin.

"Why, then, I'll tell you, sir," said Bourke.

"When your father said what I told you, I did not know very well what to do. I walked down the little bohereen you know, sir, that goes to the river side near Dick Heafy's ground; for 't was a lonesome place, and I wanted to think of myself. I was heavy, sir, and my heart got weak in me, when I thought I was to lose my little boy; and I did not know well how to face his mother with the news, for she doted down upon him. Beside, she never got the better of all she cried at his brother's berrin (burying) the week before. As I was going down the bohereen, I met an old bocough [A peculiar class of beggars resembling the Gaberlunzie man of Scotland] , that used to come about the place once or twice a year, and used always sleep in our barn while he staid in the neighbourhood. So he asked me how I was. 'Bad enough, Shamous (James,)' says I. 'I'm sorry for your trouble,' says he; 'but you're a foolish man, Mr. Bourke. Your son would be well enough if you would only do what you ought with him.' 'What more can I do with him, Shamous?' says I: 'the doctors give him over.' 'The doctors know no more what ails him than they do what ails a cow when she stops her milk,' says Shamous: 'but go to such a one,' says he, telling me his name, 'and try what he'll say to you.' "

"And who was that, Tom?" asked Mr. Martin.

"I could not tell you that, sir," said Bourke, with a mysterious look: "howsoever, you often saw him, and he does not live far from this. But I had a trial of him before; and if I went to him at first, may be I'd have now some of the them that's gone, and so Shamous often told me. Well, sir, I went to this man, and he came with me to the house. By course, I did every thing as he bid me. According to his order, I took the little boy out of the dwelling-house immediately, sick as he was, and made a bed for him and myself in the cow-house. Well; sir, I lay down by his side, in the bed, between two of the cows, and he fell asleep. He got into a perspiration, saving your presence, as if he was drawn through the river, and breathed hard, with a great impression (oppression) on his chest, and was very bad - very bad entirely through the night. I thought about twelve o'clock he was going at last, and I was just getting up to go call the man I told you of; but there was no occasion. My friends were getting the better of them that wanted to take him away from me. There was nobody in the cow-house but the child and myself. There was only one halfpenny candle lighting, and that was stuck in the wall at the far end of the house. I had just enough of light where we were laying to see a person walking or standing near us: and there was no more noise than if it was a churchyard, except the cows chewing the fodder in the stalls. Just as I was thinking of getting up, as I told you - I won't belie my father, sir - he was a good father to me - I saw him standing at the bed-side, holding out his right hand to me, and leaning his other hand on the stick he used to carry when he was alive, and looking pleasant and smiling at me, all as if he was telling me not to be afeard, for I would not lose the child. ' Is that you, father ?' says I. He said nothing. 'If that's you,' says I again, 'for the love of them that's gone, let me catch your hand.' And so he did, sir; and his hand was as soft as a child's. He stayed about as long as you'd be going from this to the gate below at the end of the avenue, and then went away. In less than a week the child was as well as if nothing ever ailed him; and there isn't to-night a healthier boy of nineteen, from this blessed house to the town of Ballyporeen, across the Kilworth mountains."

But I think, Tom," said Mr. Martin, "it appears as if you are more indebted to your father than to the man recommended to you by Shamous; or do you suppose it was he who made favour with your enemies among the good people, and that then your father -"

"I beg your pardon, sir," said Bourke, interrupting him; "but don't call them my enemies. 'T would not be wishing to me for a good deal to sit by when they are called so. No offence to you, sir. - Here's wishing you a good health and long life."

"I assure you," returned Mr. Martin, " I meant no offence, Tom; but was it not as I say?"

"I can't tell you that sir," said Bourke; "I'm bound down, sir. Howsoever, you may be sure the man I spoke of; and my father, and those they know, settled it between them."

There was a pause, of which Mrs. Martin took advantage to enquire of Tom, whether something remarkable had not happened about a goat and a pair of pigeons, at the time of his son's illness - circumstances often mysteriously hinted at by Tom.

"See that now," said he, turning to Mr. Martin, "how well she remembers it! True for you, ma'am. The goat I gave the mistress, your mother, when the doctors ordered her goats' whey."

Mrs. Martin nodded assent, and Tom Bourke continued -" Why, then, I'll tell you how that was. The goat was as well as e'er a goat ever was, for a month after she was sent to Killaan to your father's. The morning after the night I just told you of; before the child woke, his mother was standing at the gap, leading out of the barn-yard into the road, and she saw two pigeons flying from the town of Kilworth, off the church, down towards her. Well, they never stopped, you see, till they came to the house on the hill at the other side of the river, facing our farm. They pitched upon the chimney of that house, and after looking about them for a minute or two, they flew straight across the river, and stopped on the ridge of the cow,-house where the child and I were lying. Do you think they came there for nothing, sir?"

"Certainly not, Tom," returned Mr. Martin.

"Well, the woman came in to me, frightened,and told me. She began to cry. - 'Whisht, you fool !' says I: ' 'tis all for the. better.' 'Twas true for me. What do you think, ma'am; the goat that I gave your mother, that was seen feeding at sunrise that morning by Jack Cronin, as merry as a bee, dropped down dead, without any body knowing why, before Jack's face ; and at that very moment he saw two pigeons fly from the top of the house out of the town, towards the Lismore road. 'T was at the same time my woman saw them, as I just told you.

'T was very strange, indeed, Tom," said Mr. Martin; "I wish you could give us some explanation of it."

"I wish I could, sir," was Tom Bourke's answer; "but I'm bound down. I can't tell but what I'm allowed to tell, any more than a sentry is let walk more than his rounds."

"I think you said something of having had some former knowledge of the man that assisted in the cure of your son," said Mr. Martin.

So I had, sir," returned Bourke. " I had a trial of that man. But that's neither here nor there. I can't tell you any thing about that, sir. But would you like to know how he got his skill?"

"Oh! very much, indeed," said Mr. Martin.

"But you can tell us his Christian name, that we may know him the better through the story," added Mrs. Martin. Tom Bourke paused for a minute to consider this proposition.

"Well, I believe I may tell you that, any how; his name is Patrick. He was always a smart, active, 'cute boy, and would be a great clerk if he stuck to it. The first time I knew him, sir, was at my mother's wake. I was in great trouble, for I did not know where to bury her. Her people arid my father's people - I mean their friends, sir, among the good people, had the greatest battle that was known for many a year, at Dunmanwaycross, to see to whose churchyard she'd be taken. They fought for three nights, one after another, without being able to settle it. The neighbours wondered how long I was before I buried my mother; but I had my reasons, though I could not tell them at that time. Well, sir, to make my story short, Patrick came on the fourth morning and told me he settled the business, and that day we buried her in Kilcrumper churchyard, with my father's people."

"He was a valuable friend, Tom," said Mrs. Martin, with difficulty suppressing a smile. "But you were about to tell how he became so skillful."

"So I will, and welcome," replied Bourke. "Your health, ma'am. I am drinking too much of this punch, sir; but to tell the truth, I never tasted the like of it: it goes down one's throat like sweet oil. But what was [ going to say? -Yes - well - Patrick, many a long. year ago, was coming home from a berrin late in the evening, and walking by the side of the river, opposite the big inch [Inch - low meadow ground near a river], near Ballyhefaan ford [A ford of the river Funcheon (the Fanchin of Spenser), on the road leading from Fermoy to Araglin]. He had taken a drop, to be sure; but he was only a little merry, as you may say, and knew very well what he was doing. The moon was shining, for it was in the month of August, and the river was as smooth and as bright as a looking-glass. He heard nothing for a long time but the fall of the water at the mill wier about a mile down the river, and now and then the crying of the lambs on the other side of the river. All at once, there was a noise of a great number of people, laughing as if they'd break their hearts, and of a piper playing among them. It came from the inch at the other side of the ford, and he saw, through the mist that hung over the river, a whole crowd of people dancing on the inch. Patrick was as fond of a dance as he was of a glass, and that's saying enough for him; so he whipped [ie. "the time of the crack of a whip," he took off his shoes and stockings] off his shoes and stockings, and away with him across the ford. After putting on his shoes and stockings at the other side of the river, he walked over to the crowd, and mixed with them for some time without being minded. He thought, sir, that he'd show them better dancing than any of themselves, for he was proud of his feet, sir, and good right he had, for there was not a boy in the same parish could foot a double or treble with him. But pwah I - his dancing was no more to theirs than mine would be to the mistress there. They did not seem as if they had a bone in their bodies, and they kept it up as if nothing could tire them. Patrick was 'shamed within himself, for he thought he had not his fellow in all the country round; and was going away, when a little old man, that was looking at the company for some time bitterly, as if he did not like what was going on, came up to him. 'Patrick,' says he.

Patrick started, for he did not think any body there knew him. ' Patrick,' says he, you're discouraged, and. no wonder for you. But you have a friend near you. I 'm your friend, and your father's friend, and I think worse (more) of your little finger than I do of all that are here, though they think no one is as good as themselves. Go into the ring and call for a lilt. Don't be afeard. I tell you the best of them did not do as well as you shall, if you will do as I bid you.' Patrick felt something within him as if he ought not to gainsay the old man. He went into the ring, and called the piper to play up the best double he had. And, sure enough, all that the others were able for was nothing to him! He bounded like an eel, now here and now there, as light as a feather, although the people could hear the music answered by his steps, that beat time to every turn of it, like the left foot of the piper. He first danced a hornpipe on the ground. Then they got a table, and he danced a treble on it that drew down shouts from the whole company. At last he called for a trencher; and when they saw him, all as if he was spinning on it like a top, they did not know what to make of him. Some praised him for the best dancer that ever entered a ring; others hated him because he was better than themselves; although they had good right to think themselves better than him or any other man that never went the long journey."

"And what was the cause of his great success?" enquired Mr. Martin.

"He could not help it, sir," replied Tom Bourke. "They that could make him do more than that made him do it. Howsomever, when he had done, they wanted him to dance again, but he was tired, and they could not persuade him. At last he got angry, and swore a big oath, saving your presence, that he would not dance a step more; and the word was hardly out of his mouth, when he found himself all alone, with nothing but a white cow grazing by his side."

"Did he ever discover why he was gifted with these extraordinary powers in the dance, Tom'?" said Mr. Martin.

"I'll tell you that too, sir," answered Bourke, "when I come to it. When he went home, sir, be was taken with a shivering, and went to bed; and the next day they found he got the fever, or something like it, for he raved like as if he was mad. But they couldn't make out what it was he was saying, though he talked constant. The doctors gave him over. But it 's little they know what ailed him. When he was, as you may say, about ten days sick, and every body thought he was going, one of the neighbours came in to him with a man, a friend of his, from Ballinlacken, that was keeping with him some time before. I can't tell you his name either, only it was Darby. The minute Darby saw Patrick, he took a little bottle, with the juice of herbs in it, out of his pocket, and gave Patrick a drink of it. He did the same every day for three weeks, and then Patrick was able to walk about, as stout and as hearty as ever he was in his life. But be was a long time before he came to himself; and he used to walk the whole day sometimes by the ditch side, talking to himself, like as if there was some one along with him. And so there was, surely, or he wouldn't be the man he is to-day.

"I suppose it was from some such companion lie learned his skill," said Mr. Martin.

"You have it all now, sir," replied Bourke.

"Darby told him his friends were satisfied with what he did the night of the dance; and though they couldn't hinder the fever, they'd bring him over it, and teach him more than many knew beside him. And so they did. For you see all the people he met on the inch that night were friends of a different faction; only the old man that spoke to him; he was a friend of Patrick's family, and it went again' his heart, you see, that the others were so light and active, and he was bitter in himself to hear 'em boasting how they'd dance with any set in the whole country round. So he gave Patrick the gift that night, and afterwards gave him the skill that makes him the wonder of all that know him. And to be sure it was only learning he was that time when he was wandering in his mind after the fever."

"I have heard many strange stories about that inch near Ballyhefaan ford," said Mr. Martin.

" 'Tis a great place for the good people, isn't it, Tom?"

"You may say that, sir," returned Bourke. "I could tell you a great deal about it. Many a time I sat for as good as two hours by moon-light, at th' other side of the river, looking at 'em playing goal as if they'd break their hearts over it; with their coats and waistcoats off, and white handkerchiefs on the heads of one party, and red ones on th' other, just as you'd see on a Sunday in Mr. Simming's big field. I saw 'em one night play till the moon set, without one party being able to take the ball from th' other. I'm sure they were going to fight, only 'twas near morning. I'm told your grandfather, ma'am, used to see 'em there, too," said Bourke, turning to Mrs. Martin.

"So I have been told, Torn," replied Mrs. Martin. "But don't they say that the church yard of Kilcrumper [about two hundred yards off the Dublin mail-coach road, nearly mid-way between Kilworth and Fermoy] is just as favourite a place with the good people, as Ballyhefaan inch."

"Why, then may be, you never heard, ma'am, what happened to Davy Roche in that same churchyard," said Bourke; and turning to Mr. Martin, added, " 't was a long time before he went into your service, sir. He was walking home, of an evening, from the fair of Kilcummer, a little merry, to be sure, after the day, and he came up with a berrin. So he walked along with it, and thought it very queer, that he did not know a mother's soul in the crowd, but one man, and he was sure that man was dead many years afore. Howsomever, he went on with the berrin, till they came to Kilcrumper churchyard; and faith he went in and staid with the rest, to see the corpse buried. As soon as the grave was covered, what should they do but gather about a piper that come along with 'em and fall to dancing as if it was a wedding. Davy longed to be among 'em (for he hadn' t a bad foot of his own, that time, whatever he may now); but he was loath to begin, because they all seemed strange to him, only the man I told you that he thought was dead. Well, at last this man saw what Davy wanted, and came up to him. 'Davy,' says he, 'take out a partner, and show what you can do, but take care and don't offer to kiss her.' 'That I won't,' says Davy, ' although her lips were made of honey.' And with that he made his bow to the purtiest girl in the ring, and he and she began to dance. 'T was a jig they danced, and they did it to th' admiration, do you see, of all that were there. 'T was all very well till the jig was over ; but just as they had done, Davy, for he had a drop in, and was warm with the dancing, forgot himself, and kissed his partner, according to custom. The smack was no sooner off of his lips, you see, than he was left alone in the churchyard, without a creature near him, and all he could see was the the tombstones. Davy said they seemed as if they were dancing too, but I suppose that was only the wonder that happened him, and he being a little in drink. Howsomever, he found it was a great many hours later than he thought it; 'twas near morning when he came home ; but they couldn't get a word out of him till the next day, when he 'woke out of a dead sleep about twelve o'clock."

When Tom had finished the account of Davy Roche and the berrin, it became quite evident that spirits of some sort were working too strong within him to admit of his telling many more tales of the good people. Tom seemed conscious of this.- He muttered for a few minutes broken sentences concerning churchyards, river-sides, leprechans, and dina magh, which were quite un-intelligible, perhaps to himself, certainly to Mr. Martin and his lady. At length he made a slight motion of the head upwards, as if he would say, " I can talk no more;" stretched his arm on the table, upon which he placed the empty tumbler slowly, and with the most knowing and cautious air; and rising from his chair, walked, or rather rolled, to the parlour-door. Here he turned round to face his host and hostess; but after various ineffectual attempts to bid them good night, the words, as they rose, being always choked by a violent hiccup, while the door, which he held by the handle, swung to and fro, carrying his unyielding body along with it, he was obliged to depart in silence. The cow-boy, sent by Tom's wife, who knew well what sort of allurement, detained him, when he remained out after a certain hour, was in attendance to conduct his master home. I have no doubt that he returned without meeting any material injury, as I know that within the last month, he was, to use his own words, "As stout and hearty a man as any of his age in the county Cork."

Quelle: Thomas Crofton Croker, Fairy tales and traditions of the South of Ireland, London 1825;