DIE GIFTSCHLANGE IM EINKAUFSZENTRUM


Mitte Oktober 2001 sorgte die Meldung in Tirols Medien für Aufsehen, daß im Völser Einkaufszentrum Cyta eine australische Giftschlange eingefangen wurde, die seit Sommerbeginn (!) dort gehaust haben soll.

Ein Gast sah die Schlange in einem der Cafés und ergriff sie mit bloßen Händen *), in der Annahme, es handle sich um eine harmlose Natter.

Experten stellten jedoch fest, daß es sich um eine hochgiftige, australische Schwarz-Otter (?) handle, deren Biß binnen Sekunden für den Menschen tödlich sei und für den es in Europa auch kein Antiserum gäbe. Die Schlange sei während einer Reptilien-Ausstellung im Sommer entkommen, der Besitzer habe den Verlust jedoch aus Angst vor den Konsequenzen nicht gemeldet. Die Empörung innerhalb der Bevölkerung war groß, als dieses fahrlässige Verhalten publik wurde.

In der Tiroler Tageszeitung wurde zwei Wochen später Entwarnung gegeben:
Die Schlange war harmlos, eine heimische Natternart, die sich vom angrenzenden Biotop in das Einkaufszentrum "verkrochen" hatte. Der Mythos von der Giftschlange im EKZ kursiert jedoch nach wie vor, sämtliche Versuche, auf den Zeitungs-Artikel zu verweisen, scheitern. Die Menschen wollen offenkundig Sagenhaftes gesagt bekommen.


Quelle: E-Mail-Zusendung 22.10.2001 von Katja Wilhelm.
*) Anmerkung: mutig, weil er schon vier Bier getrunken hatte, wie er in einem Interview später zugab.
© Katja Wilhelm