DAS BAD



Der folgende satirische Bericht über das Volk der Tiroler ist zwar keine moderne Sage, sondern eher eine kritische Beobachtung aus dem Jahre 1909, sei jedoch trotzdem hier angeführt.
Den kompletten Bericht finden Sie bei den Nachschlagewerken unter Sepp Schluiferer, Fern von Europa

"Ein weitgereister Arzt sagte mir einmal: Ich habe mehrere Jahre in einem Teile Chinas gelebt, in dem das Baden aus religiösen Gründen verboten war. Lange Zeit wirkte ich in Galizien und auch in Ungarn, wo ich nicht selten Zigeuner zu behandeln hatte; davon ließe sich mancherlei erzählen. Doch späterhin fügte es der Zufall, daß ich in Inschbruckch mit einer eingeborenen Volkssängerin Freundschaft schloß. Ich werde den Anblick nie vergessen, als sie mir zum ersten Male den Anblick ihrer - unverhüllten Schönheit gönnte. Ich sagte ihr: Zieh' doch auch das graue Jägerhemd aus! - Aber sie hatte gar nichts mehr an. Sieben Monate lang lebte ich darnach in unbefleckter Keuschheit. - Ich segne und preise seitdem die Reinlichkeit der Chinesen, Galizianer und Zigeuner."


Quelle: Fern von Europa. Tirol ohne Maske. Kurze Geschichten aus finsteren Breiten. Sepp Schluiferer (Carl Techet). München 1909

"Wer dieser Spottgeburt aus Dreck und Spülicht
nur einen Bissen Brot,
nur einen Tropfen Wasser reicht,
dem faul' die Hand vom Leibe
und wer dieses Scheusal tötet
und zu Aas macht, der sei gepriesen."

Die Zeitung "Tiroler Wastl" über den Autor im November 1909
Der Autor flüchtete nach Bekanntwerden des Pseudonyms aus Kufstein vor der Lynchjustitz und wurde strafweise beruflich nach Proßnitz in Mähren versetzt.
Das Buch wird in Tirol für Jahrzehnte verboten.