DER ZERSTÖRTE CASINO-AUTOMAT

Ein Freund eines Bekannten hat aus Neugier einen abendlichen Ausflug in das Spielcasino Seefeld gemacht.
Er hatte kein gutes Gewissen bei der Sache, denn als Student sollte er ohnehin sparsam mit seinem Geld umgehen, doch die Neugier war größer.

Sorgsam meidet er die Spieltische, an denen mit großen Beträgen "gespielt" wird und findet die Ecke mit den Spielautomaten auch recht gemütlich, schließlich kann man dort mit langsam gespielten 10S-Münzen (0,8€) auch angenehm die Casino-Atmosphäre schnuppern.

Plötzlich rührt sich bei seinem Automaten nichts mehr, offenkundig hat er ihn kaputt gemacht. Eine Reparatur des Automaten zu bezahlen ist für ihn als Student unmöglich. Verzweifelt sucht er den Ausgang. In diesem Augenblick kommen zwei Angestellte des Casinos auf ihn zu, einer hält ihn an der Schulter und bittet ihn um seine Bankverbindung.

Nur mühsam können sie den panisch verzweifelten überzeugen, daß er nicht den Automaten bezahlen müsse, sondern sie ihm den Millionengewinn lieber überweisen würden.


Quelle: mündliche Erzählung an den Autor, Erzähler und Betroffene sind aus Persönlichkeitsschutzgründen anonymisiert.
Anmerkung: Moderne Sagen zu Spielglück und -Pech sind sehr verbreitet, siehe ua. auch Ehrliche Gewinner, Rubbellose.
Anmerkung II: möglicherweise gibt es auch wahre Varianten, vgl etwa Mit 15 Schilling zum Millionär
© Wolfgang Morscher