IM NEBEL VERIRRT

Diese moderne Sage wurde dem Autor persönlich erzählt, mit der Betonung, dies sei dem Erzähler tatsächlich passiert, allerdings dürfte es sich doch um ein allgemeines Motiv handeln:

"...Ich musste einmal von Tirol nach Mödling bei Wien fahren. Es war eine schlimme Fahrt, es war im nebeligen Spätherbst und in Alland wollte ich über das Helenental und Hinterbrühl Richtung Mödling abbiegen, um den Verkehrsknoten bei Wien zu umgehen.

Es war früher Nachmittag, doch der Nebel wurde immer schlimmer.
Ich konnte kaum mehr die Straße ausmachen, daher kam mir die rettende Idee, dem Auto vor mir zu folgen, dieser hatte einen helleuchtenden roten Nebelscheinwerfer im Heck, dieser würde schon richtig fahren, wenn ich ihm folge.

Dies schien mir auch wirklich eine gute Zeit zu klappen, im Nebel hätte ich mich sonst nicht orientieren können.

Plötzlich bleibt der Wagen vor mir stehen, der Fahrer ist ausgestiegen und offenkundig ärgerlich zu meiner Fahrertüre gekommen.
Warum ich ihm denn durch seinen Garten bis in seine Garageneneinfahrt nachgefahren sei..."

Variante:

Eine Variante, die im Marchfeld erzählt wird, handelt von einem tschechoslowakischen Militär-Lkw aus der Zeit vor 1989, der sich im Nebel verirrt hatte und im Marchfeld, ca. 50km vom Eisernen Vorhang entfernt von
der Gendarmerie gestoppt wurde.

Die Soldaten wunderten sich, warum die Polizei nicht Tschechisch konnte. Schließlich wurde der LKW wieder zurück an die Grenze eskortiert.


Anmerkung I: in der Erzählkultur wird insbesonders die Wetterbezeichnung "Nebel", durchaus unterschiedlich ausgesprochen, etwa "Nöbi", "Nöbl" etc.
Hinweise dazu werden gerne entgegengenommen.

Anmerkung II: es dürften von dieser Sage Varianten existieren, auch hierzu wären Erzählungen von Interesse.

Quelle: mündliche Erzählung an den Autor, Erzähler und Betroffene sind aus Persönlichkeitsschutzgründen anonymisiert.
© Wolfgang Morscher

Quelle Variante: E-Mail-Zusendung von Arno Nowak 8. März 2003.