ATTENTAT AUS DEM KOSMOS

Kurier, 15.Dezember 1998:
Krater in burgenländischem Teich

Mit aller gebotenen Vorsicht und Diskretion fahndeten Gendarmen, Feuerwehrtaucher und Strahlenschutzexperten am Wochenende bei Oberpullendorf im Burgenland nach Spuren eines quasi kosmischen Attentats am 13. 12. 1998. Ein rätselhaftes Eisloch und Spuren einer gewaltigen Flutwelle rund um den Gaberling-Teich hatten den Alarm ausgelöst. Hobby-Fischzüchter Paul Graf, Pensionist aus Oberpullendorf, war Samstag früh auf die Verwüstung aufmerksam geworden. Zunächst dachte er an einen Lausbubenstreich, konnte jedoch im Schnee in der Umgebung keinerlei verdächtige Fußspuren ausmachen. Beunruhigt schaltete er schließlich die Behörden ein. Prompt wurde Sonntag der inzwischen wieder solide zugefrorene Teich genauestens sondiert.

Feuerwehrtaucher zwängten sich unter das Eis und überprüften die angegebene Einschlagstelle. Sie fanden einen fußballgroßen Krater, aber keine Spur des Verursachers. Damit kam nur mehr ein aus großer Höhe angeflogener Eisbrocken in Frage. Ein Flugzeug als Lieferant schied aber nach Angaben der Austro Control aus. Spekulationen über ein kosmisches Präsent, etwa ein Kometenbestandteil ließen sich nicht verifizieren. Weltraummüll schied ebenso aus.

Auch Radioaktivität konnte nicht gemessen werden. Hechte und Karpfen dürften bei dem Ereignis allerdings einen Schock davongetragen haben.

Kurier, 27. Juni 1999:
Taucher fanden im Teich kein UFO

Oberpullendorfer Feuerwehrmänner wollen die Suche dennoch fortsetzen. Genauso wenig Glück wie der Außerirdische suchende FBI-Agent in der Serie "Akte X", hatten Samstag die beiden Taucher der FF-Oberpullendorf, Walter Pöll und Dieter Halbauer, die den Grund des Gaberling-Teichs nach einem Meteoriten oder Weltraumschrott absuchten. Wie der KURIER berichtete, war am 13. Dezember 1998 "etwas" in den Gaberling-Teich gestürzt, hatte ein kreisrundes Loch in den Wasserspiegel geschlagen. Die darauffolgende Wasserwelle hinterließ ihre Spuren 19 Meter im Umkreis. Ein Zeuge meldete bei der Gendarmerie, er habe ein "giftgrünes Objekt" gesichtet. Oliver Stummer, Student der Meteorologie und Mitarbeit am internationalen Projekt Z.E.U.S. - es werden unbekannte Phänomene gesammelt und für nachträgliche Analysen archiviert - will herausgefunden haben, daß das Objekt von Neustift an der Lafnitz bis nach Ritzing gesichtet worden sei, wo es dann das "Schengenland" in Richtung Ungarn verlassen habe. Samstag vormittag beobachteten der Student, der Uniprofessor für Meteorologie in Salzburg Alexander Keul und der Teichbesitzer Harry Graf die beiden Taucher bei ihrer Arbeit. Gefunden wurde nur ein Grundblei zum Angeln von Karpfen. Aber die Taucher geben nicht auf, sie sind vom Jagdfieber gepackt worden und wollen die Suche fortsetzen.


Quelle: Gabriele Mentzel in Kurier, 15. Dezember 1998, 27. Juni 1999.