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#11
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In Deutschland war das seit dem II. Weltkrieg eintretende Mühlensterben vor allem eine Folge politischer Entscheidungen, nämlich durch das "Gesetz über die Errichtung, Inbetriebnahme, Verlegung, Erweiterung und Finanzierung der Stilllegung von Mühlen" - oder auch kurz: Mühlengesetz.
Ziel dieses Gesetzes war es, kleinere und mittlere Betriebe vom Markt zu nehmen, um somit einen wirtschaftlichen Betrieb der nach dem II. Weltkrieg u.a. in den Seehäfen neu errichteten Großmühlen zu sichern. Das Mühlengesetz sah hohe Prämien für diejenigen vor, die ihrer Mühle stillegten und sämtliche Müllereieinrichtungen unbrauchbar machten. Und 9000 DM Abfindung pro Tonne Tagesleistung waren für viele Müller mehr als verlockend, es war um 1960 ein Vermögen. Und nicht nur das: um 1960 herrschte Vollbeschäftigung und in der Industrie gab es gut bezahlte Arbeit; gleichzeitig entfiel für einen Müller die sehr gefährliche Arbeit in den damaligen privaten Klein- und mittelständischen Mühlen. In der Folgezeit kam es dann vielerorts durch das Mühlensterben zu einem doch deutlichen Landschaftswandel: Mühlenwehre wurden im Rahmen von Flurbereinigungen und im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen aufgegeben, Mühlenteiche verlandeten oder wurden zugeschüttet, weil sie wertvolles Bauland hergaben. Von den einst zahlreichen Windmühlen waren binnen kurzer Zeit nur noch trostlose Turmstümpfe zu sehen, die dann auch bald dem Abbruchbagger zum Opfer fielen. |
#12
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Auch bei uns gibt es noch eine alte Mühle, am sog. "Strang", ein Seitenarm
der Ruhr. Das Wasserrad ist nicht mehr in Betrieb, das Gebäude wird als Wohnhaus genutzt. Der Vorsitzende unseres Heimatvereins hat dort neuerdings Kindern vorgelesen aus klass. Kinderbüchern. Er macht auch Nachtwächterführungen durch unsere Altstadt. Die Straße an der Mühle hat denkmalgeschützte Fachwerkhäuser, man sieht dort Schilder angebracht, die das Hochwasser verschiedener Jahre anzeigen. Das Schlimmste war die Möhnekatastrophe, als die Talsperre bombadiert wurde und das Wasser die ganze Ruhr hinunter schlimme Schäden anrichtete. - Übrigens haben diese Häuser keine Keller! In der Mühle wurde Getreide gemahlen. Natürlich hatten wir vor Ort nicht nur eine Mühle, werde demnächst noch etwas darüber erzählen. Da ich ja Sagen sammele:" Der Spuk in der Mühle" ist eine Hauptsage meines Heimatortes. Eine Müllerin soll als Hexe verbrannt worden sein. Es fehlen aber hist. Belege, d.h. Beweise für diese Geschichte. Nun genug geplaudert! Mit vielen Grüßen aus einem kalten Westfalen (erstmals 2stellige Frostgrade in diesem Jahr) Frier!!! Ulrike |
#13
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Dein Beitrag erfreut mein heimatkundliches Herz, daraus spricht die Seele der Gegend. Muss sehr interessant sein, vielleicht verschlägt es mich ( ev. einmal in der Pension) in diese Gegend!
lg far.a |
#14
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Eine Mühlengeschichte aus meiner Heimatstadt Schwerte-Ergste:
Der Müller der Vitz-Mühle war ein grober brutaler Kerl, der seine Knechte auch schon mal mit der Peitsche traktierte. Er war noch ledig. Eine alte Haushälterin versorgte ihn. Der Wunsch nach einer Ehefrau war gleichwohl immer bei dem Müller vorhanden. Schließlich gelang es ihm, seinen Wunsch zu erfüllen. - Eine erste Frau kam auf die Mühle. Sie verschwand jedoch gleichwohl über Nacht. Eine zweite Frau kam. Auch diese verschwand ebenso.Dem ging ein fürchterlicher Lärm und Geschrei in der Mühle voraus. Im Dorf begann man zu reden. Hatte der Müller seine Frauen im Mühlenteich ertränkt?- Eines Tages kommen Zigeuner in den Ort. Korbflicker. Schwarze(dunkelhäutige) Kerle und Frauen. Als sie wieder abziehen bleibt ein junges schwarzes Weib zurück, die dritte Müllersfrau. Anfangs geht alles gut. Dann, eines Nachts, lautes Geschrei von der Mühle. Der Müller steht auf dem Mühlendamm und prügelt seine Frau in den Teich. Die Knechte verhindern, daß sie ertrinkt. Diese hebt die Schwurhand und verflucht den Müller: Auf ewig solle er und seine Mühle vernichtet werden. Nach einem Jahr, der Müller ist immer stiller geworden, färbt sich plötzlich der Himmel über dem Elsebachtal blutrot. Die Mühle brennt. Die Leute aus dem Ort eilen herbei, aber es ist zu spät. Sie finden nur einen kohlenden Trümmer- haufen, der Müller und einKnecht sind mit verbrannt. Der zweite Knecht sitzt verstört am Mühlengraben und erzählt: Schwarze Menschen waren da, die junge Frau war dabei. Diese untergegangene Mühle war eine Holz-/Sägemühle. Meine Quelle: Das Bürgermagazin "Ergste" Mit vielen Grüßen von Ulrike |
#15
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Wasserräder waren für die gesamte Industrie bis zur Einführung des Elektromotors wichtig. Für Sägemüller, Hammerwerke, Hüttwerke usw.
Der Bergbau musste natürlich dort betrieben werden, wo das Erz vorkommt. So wurde z.B. für den Bergbau am Rerobichl (Bez. Kitzbühel/Tirol) ein ca. 4 km langer Graben (sog. "Gablgraben") vom Schwarzsee bis zu den Schächten gebaut um die Göpel für die "Wasserkunst" und die Aufzüge zu betreiben. |
#16
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Die Wasserwehr stand 1910 noch in Greifenburg, Oberes Drautal-Bez. Spittal-Kärnten.
Geändert von stanze (24.08.2012 um 19:27 Uhr) |
#17
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![]() Zitat:
Hier findet man einiges mehr zum UNESCO-Weltkulturerbe Harzer Wasserregal. |
#18
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Huch zum Thema Wassermühel kann ich ja auch was beitragen.
Ich war mal in Gams bei Hieflau und hab mir die historischen Wassermühel, die sich dort am Berg oben im Wald befinden angeschaut. Darüber hab ich natürlich einen Bericht geschrieben und fotografiert hab ich auch. Muss mal kramen in meinem Archiv....*raschel schepper* BITTESEHR: http://www.raabenweib.de/2011/08/07/...au-steiermark/ Liebe Grüße, Sonja |
#19
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ABER ABER -
Wenn Wassermühlen dann bitte mit ein bisserl Wasser - sonst dreht sich ja nix und ohne Getreide .....:-))) und eine Müllerin die drinnen wäre auch nicht schlecht - nur ;-) dann ist aber auch natürlich alles voller Mehlstaub und dreckig , staubig und laut - aber so ist die Realität (St.Johann a Tauern /Bez.Murtal ) |
#20
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Auszug aus:
Der alte Kupfer- und Silber-Bergbau am Röhrerbühl in culturhistorischer, geschichtlicher und geognostischer Beziehung, von Max von Isser, Montan Ingenieur in Innsbruck. .......Die stetig zunehmende Schachttiefe veranlaßte den Kössenthaler Handel zur Anlage einer größeren Wasserleitung aus dem Schwarzsee ). Noch 1586 trat der Landesfürst das hiezu erforderliche Terrain den Gewerken unentgeltlich ab, dingte sich jedoch die Fischereirechte in den Abzugsgräben ausdrücklich aus. 1587 wurde diese Anlage, bestehend in zwei parallelen Gräben von je 2½ Schuh Tiefe und 3½ Schuh Breite bei 2500 Klafter Länge, mit einem Kostenaufwand von 18.479 fl 36½ kr. fertig gebracht. Der Erbauer der verbesserten neuen Wasserradgöppel hieß Franz Weissenbacher, den die Gewerken zum Studium ähnlicher Anlagen nach den niederungarischen Werken in Schemnitz, Kremnitz und Herrengrund sandten. - Jene Gruben waren wegen ihrer Tiefe und der kunstvollen Methode, die erhauten Erze und aufgeschlossenen unterirdischen Grubenwasser zu Tage zu schaffen, sehr berühmt. - Die auf den Röhrerbühler Schachten eingebauten Wasserradgöppel bestanden aus einem constructiv gezimmerten Wasserrad von 2¾° ) Durchmesser und je 2½’ breiten gegenseitig gestellten Schaufeln zur Vor- und Rückwärtsbewegung des Rades. An der Radperipherie war ein Hebelbremswerk angebracht, um hiedurch die Umdrehungsgeschwindigkeit regulieren zu können. Die Bewegung des Rades wurde mittels Winkel und hölzerner Gestänge auf einem vertikal gestellten Seilkorb von gleichfalls 3° ) Durchmesser zum Auf- und Abwinden der Förderseile übertragen. - Das Wasserrad hatte gleichzeitig auch die Pumpwerke zum Heraufziehen der Grubenwasser zu treiben. Die ganze Anlage war nach unseren heutigen Begriffen höchst primitiv und schwerfällig. Die Maschinerie lief so langsam, daß es beispielsweise einen Zeitaufwand von 80 Minuten erforderte, eine volle Tonne vom Schachttiefsten des Geisterschachtes bis zur Oberfläche zu fördern, der damals allerdings schon über 400° Teufe hatte. Ursprünglich erfolgte die Förderung in den Röhrerbühler Schachten durchweg mit Handhaspel und kleinen Tonnen von 3 - 4 Ztr. Fassungsraum; später, als die Teufe größer wurde und letztere nicht mehr ausreichten, baute man Göppel (27) mit Menschenhänden, Pferde- oder Ochsengespann betrieben. Die unterirdischen Wasserzuflüsse machten den Gewerken viel zu schaffen; anfänglich waren sie unbedeutend und mit den vorhandenen Handhaspeln leicht zu bewältigen. Später wurden jedoch bedeutende Quellen bloßgelegt, deren Bewältigung den Einbau von Pumpwerken erforderte. Das erste Pumpwerk erhielt der Geisterschacht 1570; es bestand aus 8 Sätzen (28) und wurde durch Menschen betrieben. Saug- und Steigrohre sowie die Kolbenstange bestanden aus Holz mit Eisenreifen gehörig armirt. Der tiefere Satz schöpfte das Wasser dem nächst höher liegenden Satze zu. 1583 waren allein 350 Arbeiter mit Wasserziehen beschäftigt. Wolfgang Lascher, wohl richtiger Lasser (eine Handschrift nennt ihn auch Loscher), einem salzburgischen Edelgeschlechte entsprossen, das dem Bergbau sein Aufkommen dankte, war der erste Erbauer der Röhrerbühler Pumpwerke. Wir begegnen diesem Geschlechtsnamen schon 1534, um welche Zeit die Gebrüder Christof und Georg Lasser ein Schmelzwerk in Kössen errichteten und sich dann später an der Gründung des Kössenthaler Handels betheiligten. Wolfgang Lasser wurde 1556 nach dem Falkenstein bei Schwaz berufen, um auch dort eine ähnliche Wasserkunst einzubauen. Erst nach Herstellung der Wasserradgöppel (Kehrradgöppel) wurden die Pumpwerke mit jenen verbunden und gleichfalls mit Wasser betrieben. - 1588 errichtete auch der Kirchberg’sche Handel und die Fugger im Spertenthal eine Wasserleitung zum Reinankenschacht, deren Zuleitungsgräben aus dem Spertenthal bis zum Gsöllenbauschacht 1700°, und zum Reinankenschacht 1400° Länge erhielten. Die Gräben waren von innen mit Holz ausgekleidet und verursachten ihre Anlagekosten einen für die damaligen Zeitverhältnisse ganz gewaltigen Geldaufwand........ 1) Dabei muss es sich um den „Gabelgraben“ handeln! 2) º = Klafter oder Lachter, ’ = Fuß — Kitzbühler Berglachter von 64 Tiroler Zoll Länge (die Schwazer Berglachter hatten 63 Tiroler Zoll) oder 0,93 Wiener Klafter = 1,788 m, 1 Tiroler Zoll = 28 mm 3) 3 Klafter Durchmesser ist äußerst unwahrscheinlich, eher 3 Fuß (= ca. 90 cm) |
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