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@digigraf
Das ist ja ein ganz tolles Zusammentreffen zwischen einem Foto aus einem Museum und Deiner Erinnerung zu diesem Objekt! Meine Großeltern nannten solche Läden übrigens "Koloniahändler" (zumindest habe ich es so im Ohr). Es dürfte das die umgangssprachliche Bezeichnung für "Kolonialwarenhandlung" sein. Das Wort dürfte aber im heutigen Sprachgebrauch ausgestorben sein? Wolfgang (SAGEN.at) |
#32
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Hallo Wolfgang - ganz in unserer Nähe (Hagen/Westf.) gibt es im Freilichtmuseum noch einen Kolonialwarenladen. Die ganze Anlage
ist übrigens erlebenswert! Viele Grüße von Ulrike |
#33
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An Greißler kann ich mich (Jahrgang 54) noch sehr gut erinnern. Jeder StammkundeIn wurde mit Namen begrüßt und gleich über die neuesten Vorkommnisse aus der Umgebung informiert. Was aber eine typische Greißlereinrichtung war, das war das sogenannte "Büchl", ein kleines Buch, in dem die Einkäufe mit Betrag aufgelistet waren und am nächsten Ersten wurde bezahlt. So konnten die Kunden einkaufen, ohne Bargeld mitzuhaben.
Im Freilichtmuseum in Kärnten ist ein Greißlerladen eingerichtet.
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mfG siegi |
#34
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ich habe vor kurzem erst mit einem freund darüber gesprochen. als ich kind war, ist meine oma öfter mal ins wirtshaus gegangen, und hat sich diese siphon sodaflaschen geholt. das auch mal an nem sonntag, feiertag.. etc.. auch mal milch, oder brot, wenn sie es nichtmehr hatte.
wir hatten da auch einen kleinen greissler, der gleich oberhalb vom geschäft wohnte. da konnte sie das auch machen. heute geht das nichtmehr. das war alles in wien12. in den 1970er jahren. mir kommt vor, heute geht alles nur mehr nach dienst nach vorschrift. |
#35
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Ich mag es nämlich auch nicht sonderlich, an Sonntagen & Feiertagen oder auch werktags spätabends (z.b. um 23 h) von meiner Kundschaft kontaktiert zu werden (z.B. mit Problemen a la "mein Drucker druckt nicht" u.ä. Kram). Das hat meines Erachtens nichts mit Dienst nach Vorschrift zu tun - sondern ich bestehe schlichtweg darauf, auch ein Privatleben zu haben. LG, Dolasilla |
#36
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:-) das versteh ich, ich mags ja auch nicht sonderlich von meinen kunden bis 23 uhr angerufen zu werden etc. mir gehts auch so.
in dem fall war es einfach so, das der greissler im 12.ten meine oma gut kannte. was ich so aus ihren erzählungen weiss.. seit ihrer zeit der "hamsterungen", wo sie bis in die steiermark zufuss unterwegs war. teilweise auch mit dem zug. ich weiss nicht wie es kurz nach dem krieg so war. bin jahrgang 1970. aber wie gesagt, sie kannten sich recht gut ich glaub auch, das das leben in der stadt früher auch ein wenig einfacher war, als heute. ist aber nur eine vermutung |
#37
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...Milch, Brot u.ä. gibts im 12. Bezirk (aber nicht nur dort!) auch sonntags in der Bäckerei Ströck oder auch beim Anker - die haben nämlich sonntags auch offen. Und zwar für alle KundInnen - nicht nur für die, die sie persönlich und gut kennen.
Ich glaub, über Ladenöffnungszeiten brauchen wir uns (zumindest in einer Großstadt) wirklich nicht zu beklagen! Und dass das Leben in einer Stadt oder sonstwo früher einfacher war, glaub ich auch nicht. Das fällt für mich eher unter den Begriff "Sozialromantik". LG, Dolasilla |
#38
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Hier stimme ich auch Dolasilla zu - ich denke, dass das Leben in der Stadt mindestens bis in die 1950er Jahre ziemlich mühsam war.
Neben den schlecht bis gar nicht geheizten Wohnungen, den üblen Gerüchen, würde mich u.a. die Toilette im Hof ziemlich genervt haben. Stell' Dir vor, Du trinkst wegen der kalten Wohnung zwei heisse Tassen Tee und musst dann in der Nacht 3 Stockwerke durch unbeleuchtetes Steigenhaus in die Holzhütte im Garten zum Urinieren... Auch das Fehlen von fliessendem Wasser in der Wohnung hätte mich genervt. Im besten Fall hatten die Leute in den Stadthäusern bis in die 1950er Jahre einen Waschraum im Keller - also nichts mit fröhlichem Duschen am Morgen. Kühlschränke gab es auch etwa erst ab den 1950er Jahren, also immer die Milch ranzig, die Butter flüssig und so. Ich glaube, das war nicht angenehm. Wäre aber sehr interessant, wenn jemand selbst darüber erzählen könnte! Wolfgang (SAGEN.at) |
#39
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Als 1954 Geborener kenn ich natürlich noch das Leben, ohne Kühlschrank, Fernseher und Waschmaschinen. Viele Häuser in Klagenfurt waren bis Mitte der 60er noch kriegsbeschädigt. Andere nur fassadenseitig in Ordnung gebracht. Gewaschen wurde in sogenannten Waschküchen, meist in einem Nebengebäude im Hof untergebracht. Die Hausfrauen mussten den Ofen heizen, in dem ein Bottich für die Wäsche eingebaut war. "Waschrumpeln" oder auch Waschbrett (wer kennt die heute noch?) waren ein notwendiges Muss für die Wäsche. Das Wasser wurde aus sogenannten Leierbrunnen (vielleicht kann einer ein Bild reinstellen) geholt, die natürlich im Winter dick eingepackt werden mussten. Täglich einen Eimer heißes Wasser oben reinschütten war notwendig. Später kamen Toiletten und Wasserleitung ins Haus, aber nur für jeden Stock eines, am Gang. Hausfrauen nutzten das Wasser holen zu einem Plauscherl. Die Belieferung der Greissler erfolgte meist von nahegelegenen Bäckereien und Molkereien und anderen Betrieben . Kann mich noch sehr gut erinnern an den Krach beim Abladen der Milchkannen in aller Frühe.Die Bäckergesellen kurften auf Fahrrädern mit einer Rückentrage (Buckelkraxn auf kärntn.) und nur mit kurzer Hose und Leiberl, auch im Winter, herum. Die monatliche Fassung (Großeinkauf) ist von den Greisslern, oder Lehrlingen ins Haus gebracht worden. Natürlich mit einem Handwagerl. Aber man denkt gerne, oft sogar mit Wehmut zurück, an diese Zeit. Alles war mühsamer, aber auch geruhsamer und weniger stressig. Erfindungen, wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Kelomat, das bekannte Tuppergeschirr wurden noch richtig bestaunt und natürlich war der Absatz auch danach. Bierführer mit Pferdewagen, denen wir das Eis für die Wirte geklaut haben, prägten das Bild vom Ort. Genug geschwellt in da guatn oidn Zeit. Waschküche in einem alten Bauernhaus
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mfG siegi |
#40
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Danke für all die interessanten Berichte zum Thema!
Aber was ist bitte ein Kelomat? Viele Grüße von Ulrike! |
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