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#31
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Orakel, Orakel ich suche nach dir,
es ziehet magnetisch die Hände mir, sie suchen und sehnen und tippen und tasten, schon glaubt der Verstand, sie werden gleich rasten, da, wie von Zauberhand des Gedankens entsteht die Vision, ein Palmblatt erscheint, der Computer ist on. Die Hände sind schneller als es die Überlegung ist wert, sie tippen und schnippen ist`s gerad und verkehrt, 3 Euro nur für einen Palmblatt Rabatt. Schon füllen sie die Bestellung, das Handy piepst, es hat, es hat. Die Tage verstreichen und wie von Magie, es piepst und piepst, etwas von spanisch schwinget hier mit, sag I. Lieber nicht öffnen, geheim soll es bleiben, Die Rechnung sie kommt, die Hände sich reiben. Wieder haben sie nun die Botschaft verstanden, Kündigen das Orakel, welches zu rasch sie erstanden. Die Hände, sie nehmen ein Schweißtuch nun rasch, und tupfen die Stirn und sagen wasch, wasch. Verstand guckt hervor und aktiviert den einen, der hierzu die Hand erhebet, den Zeigefinger sonst keinen. Der Zeigefinger sich des Orakels bewußt, schwingt hin und her und schwört an der Brust, Nie wieder werd ich der Hände Finger ohnen mich, den Zeigefinger Deuterich, ein Palmblatt mir suchen so ohne viel denken, den Zeige fing er, fangen und lenken. |
#32
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Friede?
Friede! Friede... Wer mag nachdenken? far.a |
#33
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Friede... free de...die Freie.
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#34
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Warum 2 mal? Weil Friede nur zu zweit möglich ist. Da, wenn man sich selbst den Frieden wünscht, es nichts ändert, außer, man lächelt sich selbst zu und sagt, der Friede sei mit dir und macht es ganz bewußt nur mit sich selbst aus.
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#35
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@far.a
Ihn anzweifeln, ... ausrufen, oder einfach leben. |
#36
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Auf dem See
Goethe Und frische Nahrung, neues Blut Saug' ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am Busen hält! Die Welle wieget unsern Kahn Im Rudertakt hinauf, Und Berge, wolkig himmelan, Begegnen unserm Lauf. Aug', mein Aug', was sinkst du nieder? Goldne Träume, kommt ihr wieder? Weg, du Traum! so Gold du bist; Hier auch Lieb' und Leben ist. Auf der Welle blinken Tausend schwebende Sterne, Weiche Nebel trinken Rings die türmende Ferne; Morgenwind umflügelt Die beschattete Bucht, Und im See bespiegelt Sich die reifende Frucht. |
#37
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Die Kinder die sich lieben
von Jacques Prevért Die Kinder die sich lieben umarmen sich im Stehen An den Türen der Nacht Und die passierenden Passanten zeigen mit den Fingern auf sie hin Aber die Kinder die sich lieben Sind für niemanden da Und es ist nur ihr Schatten Der da zittert in der Nacht Der den Zorn der Passanten entfacht Ihren Zorn, ihr Missfallen, ihr Lachen und ihren Neid Die Kinder die sich lieben sind für niemanden da Sie sind woanders sehr viel ferner als die Nacht Und sehr viel höher als der Tag Weitab vom ganzen Weltgetriebe Im hellen Glanz ihrer ersten Liebe. ![]() Geändert von Andromeda (09.12.2010 um 10:38 Uhr) |
#38
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Das Leben, das ich selbst gewählt
von H. Hesse Ehe ich in dieses Erdenleben kam Ward mir gezeigt, wie ich es leben würde. Da war die Kümmernis, da war der Gram, Da war das Elend und die Leidensbürde. Da war das Laster, das mich packen sollte, Da war der Irrtum, der gefangen nahm. Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, Da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham. Doch da waren auch die Freuden jener Tage, Die voller Licht und schöner Träume sind, Wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage, Und überall der Quell der Gaben rinnt. Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, Die Seligkeit des Losgelösten schenkt, Wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden als Auserwählter hoher Geister denkt. Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, Mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel. Mir ward gezeigt die Wunde draus ich blute, Mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. Und als ich so mein künftig Leben schaute, Da hört ein Wesen ich die Frage tun, Ob ich dies zu leben mich getraute, Denn der Entscheidung Stunde schlüge nun. Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme — »Dies ist das Leben, das ich leben will!« — Gab ich zur Antwort mit entschlossner Stimme. So war’s als ich ins neue Leben trat Und nahm auf mich mein neues Schicksal still. So ward ich geboren in diese Welt. Ich klage nicht, wenn’s oft mir nicht gefällt, Denn ungeboren hab ich es bejaht. Geändert von Andromeda (09.12.2010 um 10:40 Uhr) |
#39
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Ein skurriles Weihnachtsgedicht mit durchaus ernst gemeintem Hintergrund
von Dittker Slark: Wenn der Stern am Himmel blinkt Und die Katz im Schnee versinkt Wenn der Hund am Ofen pennt Kommt der Weihnachtsmann gerennt Doch sein Sack ist heut nicht schwer Wirkt beängstigend fast leer Es bereitet wenig Freude Was sich schenken oft die Leute Auto, Fernsehn und Computer Für den Vater oder bruder Passen nicht in seinen Sack Höchstens noch ein langer Frack Festgewand für Mutter, Schwester Denn sie wollen zu Silvester Auf den großen Opernball- Plötzlich gibt es einen Knall Denkt denn niemand an den Stall Wo Marie und Josef sind? Mittendrin das Jesuskind Ochs und Esel stehn dabei Hirten blasen die Schalmei Dass nun wirklich Weihnacht sei! Quelle: Weihnachtsgabe der Diakonie 2009 Kennt jemand hier diesen Dichter? Viele Grüße von Ulrike |
#40
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Ich liebe die Gedichte von Hermann Hesse. Dieses hab ich noch nie gelesen. Aber, ich bin ja sozusagen in dieser Hinsicht auch noch fast ungeboren, wenn ich daran denke, was ich alles nicht kenne. Danke....liebe Grüße Mystika |
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