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#31
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Schimpfen verwendet man auch oft zum Stress abbauen. Bei einer Arbeit zum Beispiel, wenn es richtig huntzt (nix weiter geht) wird einmal richtig geflucht und plötzlich geht`s. Mache ich selber auch manchmal. Das ist aber zu niemanden böse gemeint, es ist einfach wie Luft holen. Funktioniert aber Super.
Liebe Grüße |
#32
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So eine Sinnveränderung wäre eventuell auch beim Wort "Wichsen" zu untersuchen: Die Stiefel wichsen war noch im 2. Weltkrieg gängige Aussage: Die Stiefel mit der Wichse (Fett, Lederfett, Riemenfett, eigene Stiefelwichse) bearbeiten, dass sie wasserfest und glänzend (!) wurden! Dies war einerseits eine "streichende", sich wiederholende Bewegung. Nun gab's ja auch den "Streich", den Schlag ... so konnte einerseits das "I wix Dir ane" - ich schlage Dich, oder "den hat's wo eineg'wixt" also den hat's hineingeschmettert entstehen als auch das hinreichend bekannte "Wixen" als streiche(l)nde Bewegung ... der Volksmund hat außerdem ja öfter einen Hang, hinterhältig ähnlich klingende Namen oder Benennungen oder Ähnlichkeiten im Aussehen (Feige) bewußt zweideutig einzusetzen und anzuwenden ... Außerdem möcht ich noch anmerken, dass auch "niedrige" Berufsbezeichnungen zu Beschimfungen mutieren können: "So a Rasslbinder" habe ich in den 60er-Jahren noch öfter gehört ... gemeint waren die Rastelbinder, die feine Metall- oder Drahtgestelle (Rasteln) als Dreibeinige Untersetzer, Aufhänger, Wandbehang mit Haken etc. fertigte. Die gleichzeitig oft auch "Kesselflicker" waren, also löchrig gewordenes Kochgeschirr löteten. Womit sich der Kreis zu Roma und Sinti schließt: Es waren oft Roma, die dieses Handwerk übrigens sehr geschickt betrieben. Unsere Eltern erlaubten deshalb nicht, dass wir Kinder unbeaufsichtigt zuschauten ... damit wir nicht geklaut werden konnten! Dies war damals (und oft auch noch heute) ja allgemeines Gedankengut. Mein Vater wartete hierfür immer auf einen bestimmten "Zigeina", der einmal im Jahr vorbeikam - er war laut meinem Vater der Geschickteste von allen - und sie rauchten gemeinsam meines Vaters Zigaretten, weil der als Dreher und Gießer im Beruf "artverwandt" war! So viel zu äußerst positiven wenn auch kindlichen Erinnerungen an das fahrende Volk ... Liebe Grüße Norbert P.S. wäre super, wenn Sinti oder Roma sich hier im Forum äußern würden. Gibt's welche hier? Und gibt's noch andere Stämme oder wie man diese Gruppen nennt? Und gibt's statt "Zigeuner" einen nicht-beleidigenden Sammelbegriff? Fragen über Fragen ....
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unterwegs mit allen Sinnen ... |
#33
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vielleicht ein bisschen Off-Topic meine Antwort. Ich wollte nur sagen, es gibt andere Gruppierungen, z. B. die Tinker, vorzugsweise in englisch-schottisch-irischen Gefilden. Und laut meiner leider schon längst verstorbenen Großmutter sollen "Zigeuner" im Weinviertel interessanterweise als "Inder" bezeichnet worden sein. lg erich |
#34
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Hallo cerambyx, das mit dem Wort "Wichse" fiel mir auch wieder ein.
Auch bei uns in Westfalen konnte man Wichse bekommen, einmal fürs eigene Hinterteil, zum andern nennen wir noch heuer Schuhcreme so! Man sagt ja auch. Ich polier Dir die F..... - In Mundart hört sich dies nie so schlimm an wie auf Hochdeutsch! Also: auch Po und Schuhe können "poliert" werden. - Viele Grüße von Ulrike P.S. Auch: Du kriegst dein Fett - hat wohl den Bezug. Schuhe einfetten oder einem Menschen eins auswischen!? |
#35
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Die Italienischen Gastarbeiter schimpften sie früher "Katzelmacher".
Ich glaube das heisst Kesselflicker oder so. " Du bist alei so a deppata Katzlmocha." (Du bist eh nur ein blöder Katzelmacher) hörte wir früher sehr oft. Oder:" Da blede Bua is von an Katzlmocher." Liebe Grüße |
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dialekt, erzählforschung, kraftwort, mundart, redensarten, regional, schimpfsprüche, schimpfwörter, sprichworte, volkskunde |
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