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#81
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Hab mir gerade die eindrucksvolle Liste und interessanten Kommentare durchgeschaut und hab vielleicht einen übersehen - oder gibt es ihn tatsächlich nicht: den Brunnenbauer.
"Brunnmocha" hieß der bei uns und als ich noch sehr klein war (deshalb weiß ich die Einzelheiten nicht mehr so genau), bekamen meine Großeltern eine neue Brunnröhre. Da war ein ellenlanger geschälter Baumstamm und der Scherzer, ein im Umkreis sehr gefragter Mann - weil Brunnmocha - arbeitete mit verschieden starken und langen Bohrern ein Loch durch den Baum. Ich glaube, es wurde auch immer wieder dieser Stempel, der dann am Zug befestigt war und das Wasser herauf gezogen hat, durchdesteckt, ob er nicht klemmt oder so. Heute braucht man diese Fertigkeit, die sicher schon bei der Wahl des Baumes begonnen hat, auch nicht mehr. |
#82
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Brunnenbauer gibt es auch heute noch! -
Zu Lars: In Deutschland gibt es ja besondere Anforderungen für die Meisterprüfung, dazu gehören auch zuvor die Gesellenprüfung und etliche Praxisjahre. Nur die Meister dürfen ausbilden, was auch pädag. Fähigkeiten einschließt. Zudem wohl auch(Zwangs-) Mitgliedschaft in der Innung (des jeweiligen Handwerks). Meister nahmen auch die Prüfungen mit ab (Berufsschule). Vielleicht hat sich einiges geändert, Quereinsteiger können wohl manche Tätigkeiten genauso gut ausüben. Werden sie auch gleich bezahlt (Tarif?). Würde mich für dich freuen! Wir sind ja ein Land der Bürokratie, Vorschriften usw. ohne Ende. Darfst Du ausbilden? Ein Meisterbrief an der Wand war immer ein "Gütesiegel" des HAndwerks. Es gab auch den Begriff der "artverwandten" Berufe, was gegenseitig anerkannt wurde. Vielleicht bei dir der Fall? Dann hättest Du Gesellenjahre mit Praxis, machst eine höherwertige Tätigkeit, hast aber keine Meister- prüfung: Schreib mal Genaueres. Interessant ist allemal, wie sich Berufe wandeln, verschwinden und neu entstehen. Wünsche Dir alles Gute im Beruf und privat ein schönes Weihnachtsfest! Viele Grüße aus meiner Heimatstadt, momentan im Schneechaos!-Ulrike |
#83
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Den Beruf des Brunnenbauers gibt es auch als lehrberuf. Wird aber selten angeboten. Ein Bohrteam besteht in der Regel aus Bohrgeräteführer und Bohrhelfer. Der Bohrhelfer darf nach 5 jahren einen Lehrgang zum Bohrgeräteführer machen. Nach weiteren 5 jahren den Meister.
Die Arbeit des Bohrhelfer ist Be / Entladen der LKW und Aufsetzen des nächsten Bohrer. Die Praxis zum Bohren lernt er durch beobachtung des Bohrgeräteführer. Weil es relativ einfach zu erlernen ist, wird in der Regel auf eine Ausbildung verzichtet. Mein Weg ab 2006 war : Brunnenbauer : Stahlrohranlgen für Saugpumpen Blaurohranlagen für Tiefenpumpen ( Bohrungen zwischen 15 und 40m mit Holbohrschnecken ( loser Boden (Kies / Sand) ) und Erddwärmesonden ) und normale Bohrer . Dies alle mit hydraulischen antrieb. Erdwärmebohrungen von Koaxialsonden ca 20-25m tief( gibt es erst seit 2007) . Imlochhammerbohrungen ( mit Pessluft wird der Fels im Boden zerschlagen) Erdwärmebohrungen mit Doppel U Sonden Bohrtiefen 100-150m mittels Spülbohrungen mittels Wasserdruck . Geojetting : neu entwickeltes Bohrverfahren aus den USA mÜßte noch weiterentwickelt werden. Durch den Abrieb der Bohrer und den enormen Wasserdruck haben wir etliche Bohrer der Nachtelt hinterlassen. Heute bin Ich als Bohrmeister in verschiedenen Steinbrüchen tätig und Bohre alleine mit meiner Maschiene ( Titon 500 ) die Löcher für die Sprengarbeiten. Ich Wünsche allen Lesern FROHE WEIHNACHTEN UND Einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Gruß Lars |
#84
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netto . Das ist auch das was ein Maurermeisster Verdienen kann. Aubilden darf ich nicht. Man nennt das dann einarbeiten. Da im Bau auch gerechnet wird, gibt es viele Maschienen, welche viele Arbeiter freistellen. Durch grossfomatige Fertigteile werden ebenfalls viele Arbeiter nicht mehr gebraucht . Mitlerweile errichten 2 Maurer eine Etage eines 1 Fam.Haus in einer Woche. Auch aus dem Ausland ist die Auswahl an billigen Arbeitern sehr gestiegen. |
#85
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Hallo Lars, danke für deine Antwort. Der Opa meines Mannes war auch Maurer,
er mußte noch Steine hochschleppen usw. NAch dem Krieg hat er ein kleines Haus erworben und mit Hilfe seines Sohnes (mein Schwiegervater) "renoviert". Sie haben alte Ziegelsteine "abgepickt", Mörtel hergestellt durch Zerkleinern und "Mahlen" alter Betonreste, Holz, Nägel, Werkzeug: alles war zu der Zeit wertvoll. Heute hat kaum noch jemand eine Vorstellung davon! - Wünsche Dir schöne Feiertage! - Wir haben heuer ein totales Schneechaos. Mal schauen, wie der Heilige Abend verläuft. Hauptsache alle kommen heile nach Hause! -Ulrike |
#86
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Hallo Zusammen,
der Bruder meiner Großmutter väterlicherseits war auch Maurer. Im Winter wurden dann die Firma zu gemacht und er hat sich dann bei Privatleuten durchgeschlagen. Reparaturen und kleinere Sachen. Z.B. Futtertröge in Stallungen . Die anderen Brüder waren auch Handwerker . Meine Praktische Prüfung war ein Kreutz zu mauern, 12 Winkel / 24 Lotstellen. Ein komplettes Haus am Hang mußte innerhalb 4 Tage gezeichnet werden. Schnitte, Grundrisse, Dachkonstrucktion, Deteils, Kalkulation, Baubeschreibung , Lageplan Teil 2 : Statik ( Ausrechnen und Zeichnen ), Kalkulation und Treppenbau. Teil 3 : Buchführung, Rechts und Wirtschaftskunde Teil 4 : Ausbildereignung Es sind 4 Hauptteile , Insgesammt 12 Prüfungen, jede darf 2 mal wiederholt werden. Nach der ersten Wiederholung durfte ich meinen Brief auch in Händen halten. Man ist nicht verpflichtet Mitglid der Innung zu werden. Schadet aber auch nicht bis auf die Beiträge. Es ist schwer in eine Prüfungkommission zu gelangen ( Vitamin B ). Bruchsteinmauerwerk und Bögen bleibt aber immer noch eine Sache praxiserfahrene Mitarbeiter. Früher konnte das fast Jeder. Wenn man bedenkt, das ein Bagger / Krahn heute die Arbeit von 20-50 Mann erledigt und heute die Frtigteile die Einschalarbeiten fast ganz erübrigen, als auch die Mauersteine so großformatig sind, daß man einen Krahn braucht hat sich das Berufsbild in den letzten 25 Jahren total verändert. Eine Frage in den Raum, weiß jemand was Hitlerbeton ist ? Bis Später. |
#87
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Ich kenne nur den Begriff: Hermann Göring Pappe - ich glaube, eine
"Hartfaser"-Platte o.ä. Werde mich umhören! -Ulrike |
#88
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Variante 1: Beton schlechter Qualität mit vielen Zuschlagstoffen, z.B. Kieselsteinen bzw. zuviel Zement als Bindemittel. Variante 2: Beton besonders guter Qualität, der sich ncht einmal sprengen lässt, z.B. ehemalige Flaktürme in Großstädten. Dresdner
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www.bergbahngeschichte.de |
#89
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Hallo Zusammen
ja, die zweite antwort stimmt. In der Anfangszeit des Fließbeton ( Beton dem viel Wasser zugegeben wurde, damit er schneller größere Schalungen füllen konnte ) wurde , um das Verhältnis Wasser zu Beton von 0,5 zu halten unmengen an Zement beigemischt. Das Wasser ist nun weg und der Beton bombenfest und Wasserdicht. Wurde oft bei Fundamenten , Staudämmen und sicher auch Bunkern bei verwendet. Heute geht das mit chemischen Zusätzen. Gruß Lars |
#90
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Wobei es durchaus so ist, dass Brunnenbauer und Brunnenmacher auch heute noch ausgebildet werden, es sich also bei diesen Berufen nicht um untergegangene Berufe handelt.
Dresdner
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