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#1
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Wer kennt nicht den Kult-Film "Piefke-Saga" aus 1990 nach dem Drehbuch von Felix Mitterer, in dem das Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern beleuchtet wird?
Der liebenswerte Hotelier, Taxiunternehmer und Bürgermeister Franz Wechselberger (Kurt Weinzierl), der sich in Lahnenberg (Mayrhofen im Zillertal) aufopfernd um die Berliner Urlauberfamilie Sattmann ("Wir reisen ab!") kümmert. Die vierteilige Serie gab damals einen größeren Skandal, mit teilweise heftig geführten Diskussionen. Die Zeiten haben sich geändert, die Satire ist heute in vielen Bereichen von der Realität überholt worden. Heute bedauern die Zillertaler, daß das Zillertal in der "Piefke-Saga" zu Werbezwecken nicht namentlich genannt wurde. Zitat Tiroler Tageszeitung August 2005, wird nachgereicht Die im vierten Teil ("Die Erfüllung") gezeigten Szenen der abgedeckten Müll-Deponien in Tirol sind längst Realität: "Große Mengen an Haus- und Gewerbemüll aus Salzburg landen illegal auf einer Tiroler Deponie. Das haben Salzburger Kriminalisten bei Straßenkontrollen klar nachgewiesen." Zitat: ORF.at, 18. September 2005 und ORF.at, 19. September 2005 Während Müll-Tourismus ein vielerorts verbreitetes Delikt ist, ist das Abdecken der Tiroler Gletscher mit Folien, um sie damit vor Sonne zu schützen, heute eine Realität, die kein Satiriker oder Science-Fiction-Autor je zu erahnen gewagt hätte: "Erste Versuche, die Gletscher mit Schutzfolien vor dem Abschmelzen zu schützen, sind viel versprechend. Das haben die Tests jetzt ergeben. ... 24 verschiedene Folien wurden auf drei Tiroler Gletschern getestet. Das Projekt kostet rund 300.000 Euro ..." Zitat: ORF.at, 19. September 2005 Was sagt der "Flachlandtiroler" Karl-Friedrich Sattmann dazu? "Wir wollen hier übernachten. Gegen bare Münze versteht sich." Wolfgang (SAGEN.at) Geändert von SAGEN.at (22.09.2005 um 00:39 Uhr) |
#2
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Mitterer sagte damals auch in einem Interview, er sei sogar hinter der Realität geblieben, denn die wäre noch schlimmer - was ich nur bestätigen kann! Ich lebe selber in einer Gemeinde, in der der Tourismus mit "seine Heiligkeit" angesprochen werden soll ...und ich werde hier keine Beispiele bringen, denn sonst "kommt mir s Sp..." Jaja, ich weiß schon, Arbeitsplätze usw.; aber die hätte man auch, wenn man die Touristen als Gäste behandelt und die sich auch als solche benehmen. Mir fällt da der Ausspruch einer Wirtin ein: "Es stimmt schon, der Gast ist König, aber der Kaiser bin i!" Die Menschenwürde hat's halt überall schwer. Zitat:
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LKWs und eine Schubraupe waren dabei, den Hügel aufzubauen und zu formen .... ob darauf jetzt schon Reben wachsen??? Zitat:
In der vergangenen Woche hab ich in natura die Pasterze gesehen - ein trauriger Anblick! Aber daran werden wir uns gewöhnen müssen, und an noch ganz andere Dinge.
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Servus und a guate Zeit! Leni ![]() |
#3
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Noch etwas ganz interessantes:
Am 23. August 2005 hat es in Tirol ziemlich heftig Überschwemmungen und Murenabgänge gegeben, wobei sich die Fachwelt ziemlich einig ist, daß menschliche Ursachen die Auswirkungen zumindest verstärkt haben: ![]() Hochwasser Innsbruck, 23. August 2005 © Wolfgang Morscher, www.SAGEN.at Nur wenige Tage später wurde in Innsbruck dem Sport-Unternehmer Peter Schröcksnadel eine sogenannte "Ausnahmegenehmigung" erteilt, einen weiteren Ski-Lift auf den Patscherkofel zu errichten, der durch das Naturschutzgebiet führt. Der Lift wird zur Zeit in Rekordtempo errichtet und soll im November 2005 fertiggestellt sein. ![]() Holzschlägerarbeiten am Patscherkofel, September 2005 © Peter Schneider Den erhöhten Kapazitäten des Liftes zufolge werden vermutlich dann bald größere Parkplätze und breitere Zufahrtsstraßen benötigt werden. Übrigens, die Beschneiungsanlage ("Schnee-Kanone") am Patscherkofel wurde 1997 errichtet, ein neues Hotel am Berg ("Panoramarestaurant") ist in Planung. Die neue Anlage ("Vierersessel-Panoramabahn") wird in 1650 Metern Höhe starten, knapp 80 Meter oberhalb vom Schutzhaus enden und 1700 Personen pro Stunde befördern. Obwohl "der Berg sich beim Spatenstich gewehrt habe" (Originalzitat Presseaussendung) freuten sich die Unternehmer... Quelle: Tiroler Tageszeitung, 5. September 2005 Wolfgang (SAGEN.at) Geändert von SAGEN.at (27.09.2005 um 01:08 Uhr) |
#4
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Aus einer Presseaussendung zum Thema:
Immer mehr Tiroler sprechen "Deutsch": Viele kleine Tiroler reden wie kleine "Piefkes". "Lecker" und "Tschüss": "Deutsche" Wörter gehören bei vielen Kindern bereits zum alltäglichen Sprachschatz. "I sag oft lecker, wenn mir das Essen gut schmeckt", und "I sag oft Tschüss", bekennen zwei Höttinger Schülerinnen. Eingefleischten Tirolern zieht es da die Gänsehaut auf. Für Katharina, Sebastian, Elena und Sanella - alle aus der 4b der Volksschule im Innsbrucker Stadteil Hötting - ist das "deutsche Deutsch" aber ganz normal. Zur Bestürzung ihrer Lehrerin Susanne Auer, selbst betroffene Mutter: "I tu mir sehr schwer. I hab einen süßen Sohn, dem i seit Jahren versuch beizubringen, zu mir 'pfiati' zu sagen, aber er sagt immer 'tschüss'. Das macht mich grantig. Die Kinder sollen Tirolerisch reden." Doch da hilft nichts. Sprache ist dynamisch, verändert sich, sagt der deutsche Sprachwissenschaftler Werner Zillig. Die Gründe: Der Tourismus, synchronisierte Filme und "der dritte Grund ist: Welches Image hat welche Sprache? Es gilt irgendwie als schick, so zu reden." Quelle: ORF.at, 7.Oktober 2005 Wolfgang (SAGEN.at) Geändert von SAGEN.at (07.10.2005 um 19:12 Uhr) |
#5
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Vielleicht liegt es daran, dass die Frau Auer von ihrem Sohn nicht ernst genommen wird, wenn sie "süßen Sohn" anstatt "liabn Buabn" sagt? *ggg
Berit |
#6
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Wie schon in den obigen Berichten vorhergesagt, erfolgte nun die übliche Aufhebung des Denkmalschutzes bei den üblichen wirtschaftlichen Interessen:
"Der Verwaltungsgerichtshof in Wien hat den Patscherkofelbahnen Grünes Licht für den Abriss des baufälligen Hotels bei der Bergstation gegeben. Der inzwischen verstorbene Patscher Bürgermeister Josef Rinner hatte dagegen Beschwerde eingelegt. Jetzt wurde der Denkmalschutz für das Berghotel am Innsbrucker Hausberg aufgehoben - für Berg- und Talstation der Patscherkofelbahn bleibt der Denkmalschutz bestehen. Nach der Wintersaison könnte nach Auskunft des Rechtsvertreters der Patscherkofelbahnen mit dem Abriss des veralteten Hotels begonnen werden. Die Betreiber planen den Bau eines neuen Bergrestaurants am Patscherkofel." Quelle: ORF.at, 10. Oktober 2005 Es kann nun die übliche Filiale am Berg erwartet werden... Wolfgang (SAGEN.at) |
#7
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aber vom Sohn Tirolerisch verlangen. |
#8
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Am vergangenen Samstag, den 04.04.2015, habe ich folgenden Artikel zum Thema "Die Piefke-Saga wird 25" in der Tiroler Tageszeitung gelesen:
http://www.tt.com/kultur/kinoundtv/9...ga-wird-25.csp Geändert von SAGEN.at (09.04.2015 um 18:47 Uhr) Grund: Admin geändert: bitte nicht den ganzen Text erneut zitieren! |
#9
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Am vergangenen Sonntag, den 30.8.2015, kam in ORF2 eine Sendung zum Thema: Österreich-Bild: Wir reisen ab! 25 Jahre Piefke-Saga
http://tvthek.orf.at/program/Oesterr...-Saga/10469867 Vor 25 Jahren hat eine Heimatsatire die österreichisch-deutschen Beziehungen auf eine harte Probe gestellt: Die "Piefke-Saga". Der vierteilige Film über die Hassliebe zwischen österreichischen Touristikern und deutschen Urlaubern stammt vom österreichischen Erfolgsautor Felix Mitterer. Was ist von der Piefke-Saga geblieben? Brigitte Gogl begibt sich für das Österreich Bild aus dem ORF Landesstudio Tirol auf Spurensuche - sie hat zahlreiche Zeitzeugen getroffen und Tobias Moretti genauso vor die Kamera gebeten wie Erfolgsautor Felix Mitterer. Geändert von Jutta (03.09.2015 um 18:25 Uhr) |
#10
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Danke für Deinen Hinweis auf diesen Film zur Piefke-Saga!
Brigitte Gogl hat sich in diesem Film sehr dezent und zurückhaltend geäußert, so richtig schön brav und gut frisiert wie seinerzeit Heinz Conrads an diesem Sendeplatz. Tobias Moretti hat gut und lustig analysiert, Felix Mitterer hat hingegen äußerst feige Rückzieher gemacht - sehr schwach von diesem Autor... Ich denke, man hätte diesen Film ganz anders bzw. realitätsnäher gestalten können - aber man will ja den deutschen Touristen in Tirol weiter als Geldeinnahmequelle und wichtigsten Einwanderer hofieren und keinesfalls verärgern ![]() Wolfgang (SAGEN.at) |
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