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#1
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Für meinen Webshop habe ich mich jetzt länger mit traditionellen Amuletten beschafft, darunter auch den Adlerstein, von dem ich hier berichten wollte.
Wie gesagt, ich baue für meinen kleinen Internetversand Amulette und andere historische Gegenstände nach, besonders solche, die mit Aberglauben zutun haben. Nicht immer ist es ganz einfach dabei an die entsprechenden Rohmaterialien zu kommen, aus Rohstoffmangel musste auch der Adlerstein bisher ein Einzelstück bleiben. Hier erstmal den Text, den ich mit dem Amulett verschicke: Der Adlerstein und seine Wirkung sind seit der Antike bekannt (u.a. bei Plinius) und wurden im Mittelalter und Neuzeit weiter lebendig gehalten, auf Rügen angeblich bis in die 1930er Jahre. Angeblich holt der Adler diesen Stein zum Schutz seiner Jungen und zur Erleichterung des Eierlegens aus Indien in den Horst, in welchem er gefunden werden kann. Deswegen soll der Stein die Geburt erleichtern, wenn er unter eine gebärende Frau gelegt wird. Durch den kleinen klappernden Stein (daher auch Klapperstein) im Inneren wurde eine Analogie zur schwangeren Frau gesehen und ihm eine Schutzwirkung auf selbige zugesprochen. Dazu sollte der Stein inwendig an der linken Lende getragen werden. Ferner sollte der Stein dem Träger den Sieg sichern (Siegstein), das Haus vor Behexung schützen (wenn im Betthimmel oder am Haustor aufgehangen) oder das Vieh vor Krankheiten schützen. Die Römer glaubten mit dem Adlerstein Knochenbrüche und Epilepsie heilen zu können. Tatsächlich handelt es sich bei dem Adlerstein um eine spezielle Ausprägung des Toneisensteins, bei dem sich im inneren Hohlraum ein Steinchen gelöst hat, was nun locker im Inneren liegt und beim Schütteln klappert. Soviel dazu, der Klassiker über Amulette von Hausmann und Kriss-Rettenbeck lieferte auch einige Abbildungen über den Adlerstein und auch das Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens steuerte Infos bei, doch ein Problem bleibt: woher kriegt man die Steine? Bei der Firma Krantz in Bonn habe ich mein Exemplar gekauft, das war aber auch der Einzige in dieser Größe und stammte aus Restbeständen aus dem 19. Jh!!!! Auch in Mineraliensucherkreisen konnte ich bisher keine neuen klappernden Toneisensteine erstehen. Da bleiben wohl nur zwei Möglichkeiten: in den Adlerhorst klettern oder die genauen Fundstellen ausfindig machen und selber suchen. Wenn hier jemand eine bessere Möglichkeit kennt, ich bin für vieles offen! Der besondere Reiz von vielen Amuletten liegt zweifelsohne im besonderen Seltenheitswert der Materialien, was man von der heutigen esotherischen Massenamuletten aus China nicht mehr sagen kann. Hier noch ein Bild meiner Schöpfung, wenn ich mal an einen Scanner komme stelle ich noch Bilder von den originalen Adlersteinen aus der Literatur online. Die Addresse zu meinem Shop findet ihr in meiner Signatur, wer sich die anderen Amulette mal angucken möchte, demnächst wollte ich aber noch andere Stücke hier vorstellen. |
#2
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Danke für`s beschreiben, noch nie gehört! Und die findet man tatsächlich in Adlerhorsten???
Alles Liebe, Sonja |
#3
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Der Legende nach in Adlerhorsten, es wäre interesant zu wissen was wohl dahinter stecken könnte
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#4
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Grüezi
Bei Adlersteinen handelt es sich geologisch "Toneisenstein-Konkretionen". Diese beschrieb ein Dioskurides schon im 1. Jahrhundert... Gruss gropli . |
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