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#1
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Aus einer Südtiroler Wochenzeitung:
"Als eine Vinschgauer Tugendrose der blühendsten Sorte präsentierte sich am Mittwoch die ledige Bäuerin Rosa Preis aus Martell. Dieses Mädchen - "kein Engel ist so rein" - besitzt bis jetzt eine ganz nette Familie von 5 unehelichen Kindern, mit den dazu angehörigen, verschiedenen Vätern und da sie infolge ihrer vielfach galanten Beziehungen wenig Zeit hatte, der Wirtschaft genügende Obsorge angedeihen zu lassen, so geriet sie in Geldverlegenheiten, zu deren Abhilfe dieses Musterbild ländlicher Sittsamkeit auf den Gedanken verfiel, ihrer Nachbarin Kreszenz Holzknecht durch allerlei Schwindeleien Geld und Geldeswert bis zu 1500 fl. herauszulocken. Infolgedessen wird nun die "ehr und tugendsame Jungfer" Rosa Preis durch 15 Monate ein sehr "abgeschlossenes" Leben führen, während welcher Zeit sich ihre Marteller Don Juan's eben auf anderer Art und Weise behelfen müssen."Es handelt sich hier um eine kleine, arrogante Randnotiz einer historischen Regionalzeitung, die wohl nur erahnen lässt, welche Tragödie sich hier im Martelltal abgespielt hat. Wie es zu dieser Zeit in Frauengefängnissen am Land ausgesehen haben mag oder wie auf die Versorgung von den fünf Kindern Rücksicht genommen wurde, wird in dieser Zeitungsnotiz nicht beschrieben. Wolfgang (SAGEN.at) |
#2
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Die bedauernswerten Kinder werden wohl in irgend einer Anstalt gelandet sein und dort für die "Sünden" der Mutter gebüßt haben und die Herren Väter haben sich vermutlich tot gestellt.
Und Zeitungen, die mit der Berichterstattung gleich die Meinung des Volkes mitgeliefert haben, hat es wohl auch schon immer gegeben. |
#3
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Ich lese sehr gerne historische Zeitungen. Meinen "Schatzfund" von ein paar solcher historischer Zeitungen (aus denen das obige Zitat stammt) konnte ich auf dem Flohmarkt in Trient auftreiben.
Die spannendste Erkenntnis der Lektüre historischer Tageszeitungen ist, dass sich im Grunde recht wenig in der Gesellschaft geändert hat... Wenn man die Unfälle mit Pferdefuhrwerken auf heutige Autos umlegt bzw weitere technische Gegebenheiten gedanklich modernisiert, könnte es sich auch um eine aktuelle Tageszeitung vom heutigen Tag handeln ![]() Wolfgang (SAGEN.at) |
#4
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Ein ähnlich schrecklicher Fall:
"Gattenmord und Mordversuch durch GiftWolfgang (SAGEN.at) |
#5
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na mahlzeit. dabei war früher doch immer alles besser! :-D
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#6
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hat man da nicht mit einem kleinen Klammersatz gleich eine Charakterisierung der jungen Frau versucht
![]() Rauhe Sitten, vor allem in abgeschiedenen Gegenden, waren angeblich bis ins drauffolgende Jahrhundert üblich oder bekannt. Da sprach man dann von "Marschier-Pulver" und ein typisches Zeichen war der Haarausfall. |
#7
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![]() "Erwischte Diebin. Wolfgang (SAGEN.at) |
#8
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![]() "Eine Rabenmutter.Wolfgang (SAGEN.at) |
#9
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die rabenmutter war wohl eine von vielen dienstmägden die vom gutsherrn geschwängert wurden und dann vom hof vertrieben, damit es nicht aufkommt. andere wurden in tiefe höhlen oder gruben gestossen, hab ich auch schon gehört. eine magd die schwanger war, wurde nicht mehr gebraucht. war auch bei uns so üblich und ist nachzulesen im buch "der eder fritz" von Fahrngruber Reinhard/ hollenstein.
liebe grüße, sonja |
#10
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![]() Zitat:
Ihre Mutter "durfte" zwar das Kind am Hof bekommen (das war damals schon großzügig), aber dann musste es verschwinden. Als meine Mutter 3 Jahre alt war, starb ihre Mutter mit 24 an TBC. Bis dahin hatte sie immer Kontakt gehalten, sich "gekümmert", so weit ihr das möglich war. |
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Stichworte |
betrug, frau, geschichte, historisch, kriminalität, vinschgau |
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