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#1
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Die Industriellenfamilie Riess aus Ybbsitz blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits 1350 wurde das Gebäude der Familie Riess zum ersten Mal urkundlich erwähnt, mit dem Namen „Tanzstatt“ machte das Haus in alten Zeiten von sich reden. Im Gebälk des firmeneigenen Hammerwerks wurde die Jahreszahl 1550 einwandfrei belegt. Bereits im 16. Jahrhundert gingen Eisen-Kochtöpfe in die Welt hinaus. Aber erst 1801 gingen die Werke in die „Riesser“ über, als der Steyrer Johann Riess in die Familie einheiratete in „Hof und Gut mit der Tanzstatt und den Hämmern“. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein Wasserkraftwerk von den Mitarbeitern errichtet, das noch heute den umweltfreundlichen Strom für die Riess-Werke liefert. In der Nachkriegszeit sattelten die Riess-Werke um von Eisenwaren auf Emailware.
Die gruselige Geschichte der „Tanzstatt“ wurde überliefert: Der Urgroßvater gab es an den Großvater weiter, der Großvater erzählte es dem Vater und dieser wiederum seiner Frau und den Kindern. Eines der Kinder hat es heute mir erzählt und ich schreibe die Geschichte auf, damit sie nicht verloren geht: Der Name „Tanzstatt“ leitet sich daher ab, dass in finsteren Zeiten im Keller des Anwesens gefoltert wurde und Menschen über Nagelbretter laufen mussten, also „tanzen“ mussten. „Damals wurde ein Dienstmädchen lebendig eingemauert im Haus, die es mit dem Gutsherrn gehalten hat- das erzählte der Vater- der sich übrigens bei einem Jagdunfall 1975 selbst erschoss. Diese eingemauerte Frau ist heute als „die weiße Frau „ bekannt, die mehrmals gesichtet wurde und immer wieder vom Gang in ein bestimmtes Zimmer wandelte. Erst als die heutige Besitzerin des Hauses in Mariazell eine Messe für die weiße Frau lesen ließ und ein Pfarrer da war, der im Haus ein Ritual machte mit weißen Kerzen, verschwand die Erscheinung. Trotzdem blieb etwas Greifbares, Spürbares zurück, denn immer wieder begannen Familienmitglieder ab einem bestimmten Alter sich untereinander zu streiten. Heute wohnt nur noch eine der sechs Riess- Nachkommen dort und hat das Erbe zu tragen. Familie, Grund, Haus und Geschichte und auch die Firma, die noch immer besteht. Tanzen muss heute dort niemand mehr, die Firma Riess ist bekannt für Kelomat- Kochtöpfe, Pfannen und Emailware. Die Firma gilt als eines der ältesten metallverarbeitenden Unternehmen Österreichs. Sonja Raab Fotos folgen! Geändert von Rabenweib (31.12.2011 um 12:05 Uhr) |
#2
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Danke fürs Erzählen, wirklich eine bemerkenswerte Geschichte. Wichtig, dass sie nicht verloren geht. Würde auch in MSG passen - oder hast schon?
Hab übrigens einige Riess-Töpfe. |
#3
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Sehr beeindruckende Erzählung - vielen Dank!
Die Firmengeschichte der Firma Riess über die Jahrhunderte gäbe nach meiner Einschätzung ein hochinteressantes technikgeschichtliches Buch ab! Diesen Vorschlag solltest Du den Firmenbesitzern mal machen wenn Du sie wieder triffst. Wolfgang (SAGEN.at) |
#4
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danke, ich werd es ausrichten!
hier reiche ich noch die versprochenen fotos nach, die ich heute vom wohngebäude gemacht habe. alles liebe, sonja |
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