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#1
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Hallo far.a,
hier wirfst Du eine interessante Fragestellung auf: Wie haben Kübel früher ausgeschaut? Ich kann mich noch in frühester Kindheit an einen weiß emaillierten Blech-Kübel erinnern. Heute holt man Kunststoff-Kübel im Baumarkt um 1 Euro oder manchmal im Herbst gibt es Orangen um 5 Euro samt Kübel. Aber woraus bestanden Kübel früher? Wolfgang (SAGEN.at) |
#2
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Gute Frage.
Früher einmal möglicherweise aus Leder, Saublasen,... Dieser Eimer (bei uns gab es die alte Aussprache "Emper") besteht aus Jute, der mit Firnis, Harz od. ähnlichem getränkt, ausgehärtet und so wasserdicht gemacht wurde. far.a |
#3
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Der Kübel (Eimer), seine Geschichte, Funktion und vor allem verschiedene Formen, seien es historische Formen oder aktuelle Modelle, wäre ein interessantes Gebiet, das wir hier bearbeiten könnten.
Beiträge zum "Kübel" sind also willkommen! Wolfgang (SAGEN.at) |
#4
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Unter Kübel verstehe ich nicht unbedingt Eimer. Kübelpflanzen sind z.B. Topf-
pflanzen. Man kann auch einen großen Kübel Eintopf kochen (also großer Topf). Einen Kübel Mist aufs Feld fahren: könnte ein großes Holzfaß oder Bottich gemeint sein. Vielleicht früher Holzeimer? Emaille (z.B. weiß mit blauem Rand) oder Zinkeimer waren auch geläufig, aber kann mich nicht erinnern, daß dafür Kübel gesagt wurde. Sicherlich regional mundartlich verschieden, werde mich nochmal umhören bei Älteren (die noch plattdütsch kürn). - Viele Grüße von Ulrike |
#5
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Unter Kübel war/ist im Pinzgau ein Gefäß aus Holz gemeint, z.B. der „Rührkübel“ zum Butterrühren.
Es gab auch das Küberlkochküberl, in dem das Küberlkoch als Mittagessen zu den Holzknechten in den Wald oder zu den „Mådern“ (= Mähern) auf die Bergwiesen getragen wurde. In das Küberl kamen abwechselnd mehrere Lagen geröstete Erdäpfel und Mehlkoch (dicke Bechamelsauce mit reichlich Butter) Der Eimer ist bei uns ein Emper oder eine „Flåsch“ (Flasche), meistens aus verzinktem Blech oder emailliert. Das hab ich zu "Eimer"noch gefunden: Im "Wörterbuch zur oberösterreichischen Volksmundart" von Otto Jungmair und Albrecht Etz steht Folgendes: Emer, E(i)mer, der, Eimer, Hohlmaß für Wein, Branntwein und Most, z.B. drei Emer Most. 1 Emer hat 40 Maß; 30 Emer ergeben 1 Fuder. - Aus ahd. einberi, mhd. einber stm. Gefäß nur mit einem Griff zum Tragen (sprachgeschichtlich: Gegenwort zu Zuber Gefäß mit zwei Henkeln). Ich hab nun meine alten Bilder durchforstet und von einigen die „Kübel“, bzw. was man an ihrer Stelle verwendete, herausgeschnitten. Den speziellen Namen für dieses Gefäß weiß ich leider nicht…(zum Größenvergleich: der Bub ist ca. 10 Jahre alt) auf der Zittauer Hütte (2328 m, Wildgerlostal), ca. 1950 Neben dem hölzernen Zuber waren Eimer aus verzinktem Blech in Verwendung, rechts eine große Milchkanne „Müchbiel“ Das Koch- u. Waschwasser wurde aus dem See geholt, die Wäsche im See gespült. Das Trinkwasser holte man von einer nahegelegenen Quelle. 1952: Mein Bruder mit unserer Tante, die damals die Zittauer Hütte bewirtschaftete, beim „Wassertragen“. Ende der 20er Jahre lernte meine Tante in Vorarlberg kochen; links im Regal die Eimer dieser (Wirtshaus-, Hotel-?) Küche. Mit so einer Milchkanne (pzg. „Müchflaschl“) wurden die Kinder zum „Milchholen“ zu den Bauern geschickt.
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Servus und a guate Zeit! Leni ![]() |
#6
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Die Milchflasche haben wir "Mülibitsch`n" genannt und wir haben damit auch noch die Milch vom Bauern geholt. :-)
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#7
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irgendwie hab ich grad den ohrwurf von reinhard und reinhard mit "ein loch ist im eimer" ... soviel dazu ...
was ist mit holzkübeln? heut zutage werden die meist für die sauna verwendet wo das wasser zum aufguss drinnen ist ... aber früher waren die weiter verbreitet ... dann hab ich beim thema kübel noch unsere alte milchkanne (müchkaundl) in erinnerung ... war ein altes *grübel* ich glaube das erste war irgend ein metall und die "neue" war aus weißen porzelan ... kann mich nur mehr dunkel erinnern synonyme sag ich mal ... pottich und kandl (kanne) |
#8
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Ich glaube, dass Kübel und Eimer das Selbe bezeichnet, Kübel ist in Österreich gebräuchlich (nicht nur, aber Eimer ist zugewandert), in meiner Gegend war der Kübel immer aus Metall. Blech oder wenn es ein schöner war, emailiert. Ich hab noch so einen, bin aber grad nicht dort, wo der steht, sonst hätte ich ein Foto gemacht. Gerade fällt mir ein: bei den Großeltern hieß der Kübel auch "Aumber", klingt ein bissl nach Eimer, oder? Das Schaffl gabs aus Holz und Metall, die Form war gleich, wie auf dem Foto von baru, ihr unidentifiziertes Objekt ist eine Butt`n - Saubutt´n z.B. Man trug sie mit einer Hand nah am Körper, deshalb war sie abgeflacht. Die Mutter meines Stiefvaters, eine kleine, dünne Bäuerin, stellte zwei mit den Flächen zusammen und rannte mit je zwei links und rechts los in den Stall zum Füttern, dass pack ich bis heute noch nicht, wo da die Kraft steckte. Die waren aus Holz! Also Eigengewicht schon gewaltig. In die Butt´n steckte der Krampus auch die schlimmen Kinder und "Schicksal" erklärte man gerne mit: "Waun wos sein wü, geht a Saubutt´n los". Losgehn=explodieren. Es gab sie aber auch mit Riemen zum auf dem Rücken tragen, Weinlese z. B. Die Müllibitsch´n war bei uns eigentlich die Kanne, Metall mit Deckel und Holzgriff, Alu oder Email. Flasche kam später.
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#9
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Super interessante Fotos und Beiträge! Leider wurde bei uns früher rigoros
entsorgt, was Urgroßmutter und Großmutter hinterlassen hatten. Denn alles wurde modernisiert! Noch einige Erinnerungen aus meiner Kinderzeit: Es gab Kaffeeloth (Messing) und Scheffel, Milchkanne wurde Bütte genannt. Sie war emailliert, weiß oder blau-bunt. In der Waschküche standen Bottiche und ein Kessel (aus Kupfer im Steinring, von unten zu befeuern). Danach gab es eine elektrische Bottich- waschmaschine mit Wringvorrichtung (Handkurbel). Badewannen und Eimer aus Zink. - Die Waschbecken waren zunächst aus Stein gehauen (Granit), danach Porzellan. Später kamen die Edelstahlbecken (und Heißwasserboiler). Eine freistehende emaillierte Badewanne mit Heizkessel war der Clou! - Ich besitze noch mein Kümpchen aus Porzellan (kleines Breischälchen), unser Sohn hatte einen Breiteller aus Plastik mit Thermovorrichtung (man füllte heißes Wasser in die Ummantelung). So ändern sich die Zeiten! Für Kinder wird bei uns alles verniedlicht durch -chen. Es gab also auch Kumpen (größere Gefäße). Ein Humpen ist ein Bierkrug mit Deckel! Früher wurde darin Bier aus der "Kneipe um die Ecke" geholt, es gab dort extra "Kläppchen" , kleine Ausgabefenster zum Herausreichen. - Nun aber genug geschwatzt am 1. Sonntagmorgen nach der Zeitumstellung!- Viele Grüße von Ulrike |
#10
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@elfie: zu einer gießkanne sagen die leute hier in der gegend auch
"spritz-aumpa" |
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Stichworte |
amper, behälter, eimer, handwerk, kübel, technik, technikgeschichte |
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