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#1
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Jetzt in der Faschingszeit haben Krapfen wieder Hochsaison.
Schon im zweiten vorchristlichen Jahrhundert kannten die Römer ein krapfenähnliches Gebäck, das sie "globuli nannten. Es waren in feißem Fett herausgebackene Teigkügelchen, die mit Honig übergossen und mit Mohn bestreut wurden. In den Klöstern des Mittelalters ist auf den Speisezetteln immer wieder das Wort "craplum" zu lesen. Ahd."krapho", mhd. "krapfe" bezeichnet etwas Gekrümmtes, Rundgebogenes. Dass gerade vor Beginn der Fastenzeit Krapfen gebacken wurden, geht wahrscheinlich auf eine Empfehlung der Geistlichen zurück, vor dem Fasten noch kräftig und nahrhaft zu essen, um die Fastenzeit besser überstehen zu können. Das war bei dem schlechten Ernährungszustand der bäuerlichen Bevölkerung auch nötig, damit Kinder und Kranke nicht völlig entkräftet wurden. Im barocken Wien gab es allenthalben "Krapfner". Das waren Strassenstände, an denen den Passanten Krapfen feilgeboten wurden. Brach ein Mann einen Krapfenin zwei Teile und reichte einen seinem Mädchen, so galt das als Verlöbnis. Eine Bäckerin namens Cäcilia Krapf, deren Geschäft in der Naglergasse in Wien lag, war durch ihre besonders feinen, schmalzgebackenen Mehlspeisen berühmt geworden. In Wien wurden sie Cillikugeln genannt. Zur Faschingszeit, so sagt eine Geschichte, füllte sie ihre Kugeln mit eingekochten Früchten. Diese wurden, weil sie so hervorragend schmeckten bald stadtbekannt und nach ihrer Schöpferin nannte man sie "Krapfen.
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gavial -------------------------------------- Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzer Hingabe (Dalai Lama) |
#2
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Und hier ein Rezept, ein wenig aufwendig aber vielfach erprobt und einfach köstlich. Die Menge reicht für ca. 50 Krapfen.
Zutaten für Faschingskrapfen 1 kg Mehl 10 Dotter 8 dag Germ 18 dag Butter 10 dag Zucker ca.1/2 Ltr Milch 1 gestr. EL Salz Rum Vanillezucker (etwas festere) Marillenmarmelade Aus den Zutaten einen Germteig bereiten, gehen lassen, auswalken und Flecke ausstechen. Mit etwa einem Teelöffel fester Marillenmarmelade belegen, einen zweiten Fleck darüberlegen und nochmals ausstechen. Faschingskrapfen ausstechen Ein kleiner Tip: Die Krapfen halten am besten zusammen, wenn man die Ränder vor dem Zusammenlegen mit etwas Milch anfeuchtet Nochmals gehen lassen und in heißem Fett schwimmend herausbacken. Herausbacken der Faschingskrapfen-1 Ein paar schwimmen noch und ein paar sind schon fertig..... Herausbacken der Faschingskrapfen-2 ....sind sie nicht köstlich es wurden genau 50 Stück (nach zwei Stunden waren es nur mehr acht Herausbacken der Faschingskrapfen - fast fertig
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gavial -------------------------------------- Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzer Hingabe (Dalai Lama) Geändert von gavial (05.02.2006 um 22:32 Uhr) |
#3
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![]() Zitat:
und nach meiner Information soll ebendiese Frau Krapf aus Berlin stammen, was angeblich den deutschen "Berliner" (also den Krapfen) auch gleich erklären soll. LG EH |
#4
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In Norddeutschland werden Berliner übrigens in der Silversternacht gegessen. Dazu wird natürlich Kaffee serviert und da es in dieser Nacht ein wenig spaßiger zugeht, kann es einem passieren, dass man einen mit Senf gefüllten erwischt.
Die normalen, herkömmlichen Berliner sind mit "roter Marmelade", ich glaub es ist Erdbeermarmelade, gefüllt, während bei uns die Faschingskrapfen im Normalfall mit "gelber Marmelade", also Marillenmarmelade gefüllt sind. So auch in Südtirol, allerdings sind die mit "crema" (Art Vanillepudding) gefüllten Krapfen gleich beliebt. Im nördlichen Italien spricht man auch von "Krapfen", ansonsten von "bomboloni", also "Berliner". Berit |
#5
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Und ein wichtiges Detail zum Faschingskrapfen sollte beachtet werden:
Die Marmelade wird ja erst nachträglich (also nach dem Backen des Krapfens) mit einer Pumpe in den Krapfen eingespritzt. Es bleibt also ein kleines Loch. Wer dies nicht bedenkt und auf der dem Loch gegenüberliegenden Seite reinbeisst, spritzt recht gerne die Marmelade über seine Kleidung... Darum suche ich beim Faschingskrapfen immer zuerst die Einstichstelle und fange dort zum Essen an. ![]() Wolfgang (SAGEN.at) |
#6
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![]() Zitat:
Das Einspritzen von verdünnter oder heißer Marmelade in den Krapfen ist so eiine neumodische Angewohnheit aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. "Echte" Krapfen werden, wenn die Köchin (oder der Koch ![]() -> mein Rezept oben.
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gavial -------------------------------------- Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzer Hingabe (Dalai Lama) |
#7
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Um zu zeigen, wie's genau geht, habe ich dem obigen Beitrag mit dem Rezept ein paar Fotos beigefügt.
Und hier das Rezept zum herunterladen..... Gutes Gelingen wünscht allen, die es probieren wollen
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#8
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Wow, ich bin beeindruckt!
![]() Vielen lieben Dank für diese tolle Dokumentation! Da bekommt man gleich Appetit und Lust auf's selber backen.... *wasserimmundzusammenlauf Das "Reindl" oder besser "Wanndl" zum Herausbacken finde ich richtig zünftig, da ich ein so tolles Gerät nicht besitze, werde ich wohl einen normalen Kochtopf oder einen Wok nehmen. Liebe Grüße Berit |
#9
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Jeder Bäcker verkauft anscheinend die selben industriell gefertigten Krapfen, zumindestens schmecken sie überall gleich.
Der Geschmack läßt sich ungefähr folgendermaßen Beschreiben, Überzuckerte heiße Luft mit einer kaum eruierbaren Masse rundherum, kaum sind Sie allerdings über 7 Stunden alt wird das ganze zäh und erst recht ungenießbar. Gibt es irgendwo vernüftige Krapfen zu kaufen? Wir haben schon überlegt, ob wir in unserem Atellier eine Krapfenjause anbieten sollen. Mal was anderes. Jetzt ist allerdings der Fasching schon beinahe vorbei. martin 123456sieben |
#10
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Hallo 123456sieben,
probier doch die Krapfen bei einem Bäcker zu kaufen der nicht zu den großen Ketten gehört. Will hier jetzt keine Großketten nennen, du weißt schon welche ich meine. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen gemacht beim Aufbacken. Im Backofen werden sie am besten, aber die Marmelade furchtbar heiß. Mitm Toaster gehts auch, werden aber nicht so gleichmäßig warm und mit der Mikrowelle habe ich es noch nicht probiert... Gruß Berit |
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