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AW: Speck aus Südtirol
In meiner urbanen Gegend (Innsbruck) ist alle paar hundert Meter ein Supermarkt, allerdings praktisch kein Bäcker, Fleischhauer etc.
Ich war gerade eben wieder in der "Markthalle", dort gibt es noch einen der letzten Fleischhauer und Bäcker in der ganzen Stadt. Als Ferialjob habe ich vor vielen Jahren beim größten industriellen Lebensmittelhersteller Österreichs gearbeitet (der einen bekannten Billig-Supermarkt ausstattet) und will hier nur berichten, das war echt grauslich... Allerdings muss das auch relativiert werden, weil ich denke, dass sich der Schimmel, die Insekten, Tierteile und all das Zeugs doch wieder in der Produktion halbwegs verteilt... Jedenfalls wurde in diesem Lebensmittel-Industriebetrieb sehr genau in der Produktion bzw Produktionsqualität unterschieden, ob etwa die Marmelade oder der Honig zu einem Auftrag der Eigenmarke, eines Wiener Delikatessen-Geschäftes, der bekannten Billig-Kette oder ins Ausland gehört. Bei Adressen im "Ausland" wurden dann einige Dinge ausgelassen, Kontrolllen gab es bei der Produktion für ausländische Auftraggeber prinzipiell nicht, wohingegen sich die Lebensmittelkontrolle zumindest bei der Eigenmarke ausdrücklich 10 Minuten vor ihrem Erscheinen angekündigt hat. Was ich mit diesem Beispiel sagen will: Ich denke, es ist für einen industriellen Lebensmittelproduzenten wohl mehr als selbstverständlich, dass die Eigenmarke die beste Qualität hat, die Qualität für einen gelegentlichen Besteller in 2000 km Ferne kaum eine Rolle spielt. Ich bin in keiner Weise u.a. etwa in der Ethnologie (wie hier auf SAGEN.at demonstriert) auf meine Region beschränkt, für mich gibt es den Begriff "Ausland" eigentlich nicht, ganz Europa und noch viel mehr Regionen gilt es für mich noch zu entdecken - allerdings bei meiner Ernährung verzichte ich gerne auf weite Tiertransporte und Sojabohnen aus ehemaligen brasilianischen Urwäldern etc. Daher hätte ich einen Vorschlag für findige Unternehmer: Wenn jemand ein Lebensmittelgeschäft gründen würde, das seine Produkte tatsächlich nur aus der Region bezieht, würde ich für dieses Geschäft auch an das andere Ende der Stadt fahren. Wolfgang (SAGEN.at) |
AW: Speck aus Südtirol
Auch in unserer Region gibt es die sog. "Hofläden", darunter sogar ein
Ziegenbauer. Der Ziegenkäse ist begehrt! - Ein Erlebnis vorhin auf dem Wochenmarkt. Beim Gemüsebauern kaufte ich einen Blumenkohl und schaute noch nach Äpfeln. Ich fragte die Verkäuferin: Haben Sie noch Äpfel aus eigener Ernte? Sie schaute schon etwas komisch: Nein, nicht mehr. Wo haben Sie denn die Äpfel her, von der Elbe (Altes Land-sehr bekannt)? An einem Karton entdeckte ich diese Herkunft, die Verkäuferin : diese ja. Und die anderen? Keine Antwort. Wat nu? - Viele Grüße von Ulrike! |
AW: Speck aus Südtirol
Was ist bitte "Kriecherlschnaps"?
Wir setzen auch den sog. "Aufgesetzten" an: Schwarze Johannisbeeren mit Kandiszucker u. klarem Schnaps! In eine Flasche ca. 2 Finger breit Früchte u. Kandis darauf, mit Schnaps bedecken. Später durchfiltern u. auffüllen. Prost! - Ulrike |
AW: Speck aus Südtirol
Zitat:
ich vermute, Cerambyx setzt seinen Schnaps aus Käfern an? Wolfgang (SAGEN.at) |
AW: Speck aus Südtirol
Das "Kriecherl" ist ein Steinobst.
Die genaue Definition fand ich im "Österreichischen Wörterbuch" http://=www.oesterreichisch.net/oest...Kriecherl.html |
AW: Speck aus Südtirol
Ich bin auch dafür, dass man besser die heimischen Produkte essen sollte. Sie kommen schneller auf unseren Tisch und haben dadurch bessere Qualität. Denn wo sie nicht weit transportiert werden müssen, bekommen sie während des Produktionsprozesses keine/wenig Kunststoffe und Konservante zur längeren Haltung.
Es ist auch schon genug, dass die Ökologie in den industriellen Gegenden schlecht ist – schmutzige Luft, schlechtes Wasser… Andere Sache ist, dass wir hier im Norden z.B. ziemlich begrenzt sind. Hühner, Milch, Kartoffel – diese Produkte kaufe ich nur aus der Region, auch wenn Hühner von der heimischen Fabrik teurer sind als die aus den USA gebrachten („Beine von Bush“ – so hat das Volk die unnatürlich großen Hühnerbeine aus Amerika genannt, die früher in jedem Geschäft waren. In den letzten Jahren hat sich die heimische Lebensmittelherstellung zum Glück ziemlich rasch und gut entwickelt und die Situation etwas geändert). Manches aber, vor allem natürlich Obst, muss zu uns gebracht werden. Und da ist schon der Mensch selbst dafür verantwortlich, was er für sich wählt. Ich habe einmal Dill gesehen, gebracht aus Polen oder Deutschland – Blödsinn!!! Bei den Äpfeln wähle ich z.B. die vom Süden unseres Landes, nicht die aus Ausland gebrachten. Aber auch dann, auch wenn sie natürlicher aussehen und nicht so hoch glänzen, ist es nicht genug, sie einfach mit dem Wasser aus der Wasserleitung zu waschen, das in Archangelsk übrigens auch schlecht ist. Ich habe einmal einen Apfel auf eine enge Tasse gelegt (nicht „in“, sondern „auf“) und dann mit eben gekochtem Wasser übergossen. Was haben wir nun in der Tasse? – das Wasser und grauen Schleier/Schaum… Seitdem verfahre ich nur so. Ausserdem glaube ich an die Theorie des “genetischen Gedächtnisses”. Das heißt, viele Generationen, die in dieser Region lebten, darunter auch meine Vorfahren, haben sich hauptsächlich von dem ernährt, was sie hier bekommen konnten. Diese Information haben wir in unserem genetischen Gedächtnis. Die „heimischen“ (in diesem Fall nicht nur hier hergestellt, sondern hier traditionell gegessen) Produkte tun uns gut. Und wenn wir „fremde“ Produkte in großen Mengen essen, hat es negativen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ich kann gleichgültig die 55 Arten von Wurst und Schinken in einem Geschäft anschauen („fremdes“ Essen), aber wenn ich eine Woche lang keinen Fisch esse, bekomme ich richtige Entzugssymptome, wie bei Nikotin- oder Alkoholabhängigkeit… Es ist zwar nicht ganz zur Idee des ersten Beitrags "heimische Produkte aus heimischen Rohstoffen", beim umfangreichen Thema „Ernährung“ kann man aber wirklich über so Vieles diskutieren… PS Oh, und letzte Woche habe ich in einem „guten“ großen Lebensmittelgeschäft (fast Supermarkt) eine hübsche graue Maus gesehen :) PPS Das oben gesagte bezieht sich keinesfalls auf die Mandarinen aus Marokko, ohne die kann ich den Winter und das Neujahr nicht vorstellen :smi_mitha Und jetzt - Mittagspause! Malzeit! Lg Oksana |
AW: Speck aus Südtirol
@Dresdner
Ich verstehe den Text von Oksana als einen Bericht aus Archangelsk und ich glaube nicht, dass sie die Ökologie in industriellen Gegenden verallgemeinern will. Das du dich daraufhin angesprochen fühlst verstehe ich, nichts desto trotz hat doch gerade der Umweltschutz sehr viel mit Politik zu tun und wenn nicht Leitsätze und Maßnahmen von der Regierung gesetzt werden, dann ändert sich auch nichts. Und wenn wir uns als Private 10 mal darüber ärgern das das Inntal von Auspuffgasen vergiftet wird, die Wipptaler Milch (so weit ich weiß) nur als "Mischmilch" vermarktet werden kann, es nützt alles nichts wenn nicht die Politik hier eingreift. Ich finde deine Äußerung Zitat:
Genau wie die folgende, wenn auch nicht eindeutig von dir ausgesprochen Zitat:
Verallgemeinerungen über Völker und Länder haben in diesem Forum nichts verloren!!! :down: Berit |
AW: Speck aus Südtirol
Da mein Beitrag offensichtlich missverständliche Aussagen enthielt, wurde er gelöscht.
Bei Interesse bin ich gern bereit, zu diesen Aussagen eine Diskussion zu führen. MfG Dresdner |
AW: Speck aus Südtirol
Hier noch einmal meine hoffentlich nicht missverständlichen Aussagen zum eigentlichen Thema.
Zitat:
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