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100 Jahre Dauerwelle
Heute in der Tageszeitung: 100 Jahre Dauerwelle. Wie ich finde: ein haariges
Thema! Wer weiß etwas zu berichten? Finde ich interessant! Erfinder war ein bayr. Frisör namens Karl Ludwig Nessler. Meine Quelle: Westf. Rundschau 7.Okt.06. Volkstümlich sagt man hier: Dauerkrause. Meine erste Erinnerung: ich hatte glatte lange Haare. Mutig zum Frisör (vor ca 35 Jahren). Es war eine lange Prozedur, ich wollte es : leicht wellig. Das Ergebnis: Typ Rauschgoldengel. Kurz drauf ließ ich mir die ganze "Pracht" abschneiden. In dem Zeitungsartikel steht auch etwas von 5stündiger Tortur und üblen Gerüchen. - Bin gespannt auf Antworten! Ulrike |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Bekam nicht in den 50ern jedes Mädchen ihre heißersehnte Dauernwelle zur Konfirmation?
Berit |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Zitat:
:smi_ersch Fast ein Jahr hat es gebraucht, bis das rausgewachsen war und ich geh seither auch nimmer in einen Frisiersalon. |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Zur Konfirmation bekam ich die Haare von einer Nachbarin (Frisöse)
gemacht. Auf dicke Lockenwickler gedreht, mit einer Schwebehaube (kennt noch jemand diese Gebilde am Staubsaugermotor befestigt?) getrocknet. Leicht antoupiert, so "6er Kringel "vor den Ohren (wurden nachts mit Tesafilm angeklebt!) . Fast alle Mädchen hatten erstmals Seidenstrümpfe u. Schuhe mit Absatz (schwarze Lackschuhe m. Riemchen). Die Kleider alle schwarz, die Jungen den ersten dunklen Anzug. Wir sahen aus wie eine Beerdigungsgesellschaft, da die Fotos auch noch schwarz-weiß waren. Gefeiert wurde zu Hause, geschenkt wurden nützliche Dinge für die Aussteuer. Jetzt hat Berit mich auf das Thema Konfirmation gebracht! Natürlich hatte man auch ein Kettchen mit Kreuz, ein Gesangbuch u. weißes Taschentuch mit wunderbarer Häkelspitze. Die Zeiten haben sich inzwischen doch sehr gewandelt! Gerne lese ich hier entsprechende Berichte! Viele Grüße von Ulrike! |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Zitat:
das der urgroßonkel meines vaters aus bayern stammte ist mir neu. meine wurzeln führen in den schönen schwarzwald und der geburtsort, sowie die nach dem erfinder benannte strasse liegt in todtnau. http://www.nessler-todtnau.de/index.php grüße, ulrike ;) |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Danke für die Informationen! Werde meiner Tageszeitung mitteilen, daß sie
wohl falsche Angaben gebracht haben, denn auf diese Quelle habe ich mich gestützt. Freundliche Grüße und vielleicht hier im Forum noch weiteren Austausch über interessante Themen! Ulrike |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Zitat:
Zitat:
Ich war schon glücklich, daß ich zur Konfirmation die Haare abschneiden durfte. Und dann auch gleich Dauerwelle? Meinen Vater hätte der Schlag getroffen! :smi_ersch Ich habe dann über zehn Jahre lang Dauerwelle getragen. Es war lästig. Man konnte die Haare nicht selbst waschen, weil sie danach auf große Lockenwickler gelegt werden mußten – andernfalls wäre es eine Krause gewesen, als hätte man sich Krautsalat auf den Kopf gelegt. Und schön aufwickeln konnte nur der Friseur – es sollten ja die richtigen sanften Wellen dabei herauskommen. Der Friseurbesuch kostete Ende der 50er Jahre 2,50 Mark, Mitte der 60er Jahre 3,50 Mark. Also ging ich alle zwei bis drei Wochen zum "Waschen und Legen". Es ist heute unvorstellbar, wie frau es zwei bis drei Wochen von einer Haarwäsche bis zur anderen ausgehalten hat, aber es war so üblich. Es gab später (um 1980) Dauerwellen, die konnte man an der Luft trocknen lassen – man hatte dann etwas, das wie eine milde Naturkrause aussah. Ich hab es mir mal machen lassen, aber an mir hat es mir nicht gefallen. Ich hab es rauswachsen lassen, bis ich wieder meinen normalen Kurzhaarschnitt tragen konnte. Ja, an diese Trockenhauben, die man zu Hause benutzte und die sich aufbliesen wie deformierte Luftballons, erinnere ich mich auch. |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Nochmal zum Thema: erinnert sich jemand an Minipli und Trockenshampoo?
-Ulrike |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Minipli: Das seit Jahrzehnten nicht mehr gehörte Wort habe ich zwar wiedererkannt, aber was war das nochmal? Diese krausen Männerfrisuren, die zu einem bestimmten Typ, zu offenem Hemd, künstlischer Sonnenbräune, Goldkettchen und Angeber-Auto gehörten? :D
Trockenshampoo gibt es seltsamerweise immer noch zu kaufen. In der Zeit, als wir nur alle zwei bis drei Wochen zum "Waschen und Legen" gingen und die Haare genug Zeit hatten, so richtig fies fettig zu werden, war es nützlich, ja notwendig. Frisierumhang umgelegt, das pulvrige Zeug ins Haar gesprüht und dann gebürstet, was das Zeug hielt. Aber beim Friseur sehe ich ja immer noch Frauen meines Alters und noch ;) älter, die sich Dauerwellen machen lassen und vermutlich dasselbe Problem haben wie wir damals – die benutzen das vielleicht noch. |
AW: 100 Jahre Dauerwelle
Da gab es bei uns eine Naturschönheit.
Aber der Bursch auf deinem Link sieht doch auch gut aus! Gefällt mir besser als die Gegelten und Brauengezupften von heute. Ist aber natürlich Geschmacksache und alles hat seine/ihre Berechtigung!! Mode ist ja auch dazu da, sich von anderen zu unterscheiden ;). Dafür sehen dann alle gleich aus :D. Minipli - war das nicht die leichtere Sorte, die irgendwann auch Wasserwelle hieß? Die Milde, die schon beschrieben wurde. Ich hab meinen Zopf erst mit 14 abgeschnitten, den konnte ich selber nicht flechten, d. h. schon, aber nur auf eine Seite so über die Schulter, dann ging er mir auf die Nerven. Leider hatte ich ganz glattes, widerspestiges Haar, was vorher nicht zu bemerken war und dann ließ ich auch Dauerwellen machen. Die Prozedur und der Gestank waren schauerlich, den Hund hat kaum etwas gestört an mir, aber wenn ich da frisch vom Frisör kam, hat er sich verkrochen. Aber ich hab das jahrzehntelang durchgezogen. Hab meine eigene Wickelmethode gefunden, denn die strengen Röllchen - groß oder kleiner - waren ja auch furchtbar. Als ich es dann wieder mal ohne versuchte, merkte ich, dass sich das Haar geändert hatte und doch einigermaßen frisierbar war. Trockenshampoo hab ich nur ein einziges Mal versucht, hat dann grauslich gejuckt und ich hatte danach für Wochen Schuppen :(. Auf dem Land kam die Dauerwelle für Herrn naturgemäß später und hat sich auch nicht so durchgesetzt. Vermutlich haben die Burschen die mitleidigen Blicke der Mädchen nicht ertragen. Meist wollten ja eher die Männer mit schütterem Haarwuchs mehr Dichte vortäuschen und sahen dann aus wie nach einem Stromunfall. |
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