SATTEINS, Römerbad

Satteins, Vorarlberg

Weitab der Gemeinde Übersaxen, fünf Minuten westlich der Maisäßalpe Gulm liegt in etwa 1250 m Meereshöhe das "Goldbrünnlein am Gulm". Laut Überlieferung soll das "Goldenbrünnlein" schon um 1400 von den Einheimischen aufgesucht worden sein. Stark kalkiges wie auch leicht schwefeliges Wasser eintspringt Moränenschichten nördlich des Muttkopfes.

Legende:

Im Gemeindegebiet von Satteins wird etwas außerhalb des Ortes ein waldreicher, Nordwind abhaltender Rücken als "Krist" bezeichnet. Die ab diesem Rücken fortlaufende, wiesenreiche Südabdachung weist einige größere Gegenhänge auf, von denen einer "auf der Rüche" genannt wird.

Und genau um diesen Hang rankt sich eine sagenumwobene Geschichte, nach deren Überlieferung dort "Männlein in von kleinen eingefaßten Höhlen wohnen, die allerhand Unfug mit den Menschen treiben, sofern jene ihnen zu nahe kämen".


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Ausgrabungen um 1931 bei diesen Stellen wurden durch die Sage veranlaßt und brachten die Kenntnis und das Vorhandensein eines Römerbades; verziert und ausgestattet mit allerherrlichsten Mosaikfußböden.

Auch die Höhlen der "Männle" wurden aufgefunden: Es waren aber die typischen Hypokaustzeichnungen der Römer, eine Art von modern anmutenden Fußbodenheizungen und die beschriebenen kleinen Säulen waren Sandsteinpfeiler, über- und abgedeckt mit Ziegelplatten.

Die Hausanlage ergab eine vornehme Porticusvilla mit Hypokaustheizung, ein Caldarium (Heizraum) und ein Balnearum (Baderaum).

Wasser war aus dem angrenzenden "Holzwiesbächle" zu entnehmen. Die Badeanlage dürfte einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen sein. Die Anlage ist derzeit nicht ausgegraben.

Quelle: Werner Vogt, Alte Heilbäder in Vorarlberg, Feldkirch 2001, S. 130 - 131, A. Hild, Römerbauten zu Satteins, Zeitschrift Alemania 1935.

Ergänzungen sind gerne willkommen!