HEILIGWASSER

Heiligwasser bei Igls, Innsbruck, Tirol

Wallfahrtskirche und Gasthaus Heiligwasser, Innsbruck-Igls, Tirol © Claudia Ruppitsch

Wallfahrtskirche und Gasthaus Heiligwasser, Innsbruck-Igls, Tirol
© Claudia Ruppitsch, 11. September 2006

Wallfahrtskirche. Maria-Schnee am Patscherkofel, ursprünglich Zulauf zur Heilquelle (vor 1651). 1652 wurde eine "hölzerne Kapelle an Uns. L. Frauenbrünnl am Igler Wald" erbaut. Sie brannte ab und wurde 1662 - 1665 gemauert und neu errichtet, 1665 geweiht, 1723 Vergrößerung. Vom Prämonstratenserstift Wilten betreut, zeitweilig auch von Einsiedlern.

An Stelle des ursprünglichen Kultgegenstandes - das Visitationsprotokoll berichtet 1656 nur vom Fund einer Statue - kam eine alte gekrönte sitzende Marienstatue mit gekröntem Kind auf dem Schoß. Maria hält es mit dem rechtem Arm und unterstützt mit dem linken Arm dessen Füße, über Halbmond (1. Hälfte des 15. Jahrhunderts). Diese Statue blieb schon 1644 bei einem Einsturz wunderbar erhalten, seit 1665 in Heiligwasser.

Heiligwasser, © Wolfgang  Morscher

Wallfahrtskirche Heiligwasser
© Wolfgang Morscher, 11. Februar 2001

Legende:

Fresko der Entstehungslegende über der Eingangstür der Wallfahrtskapelle Heiligwasser, Innsbruck-Igls (Tirol) © Claudia Ruppitsch

Fresko der Entstehungslegende über der Eingangstür der Wallfahrtskapelle Heiligwasser, Innsbruck-Igls (Tirol).
© Claudia Ruppitsch, 11. September 2006

1606 erschien die hl. Maria zwei Bauernjungen, die verlorenes Vieh suchten. Sie zeigte ihnen die Tiere bei einer Quelle, die damals Butterbrünnlein hieß. Sie sahen zugleich einen Wallfahrerzug. Die hl. Maria befahl ihnen, den Chorherren von Wilten mitzuteilen, daß sie hier den Bau einer Kirche wünsche. Erst 1651 aber machte der eine der Knaben als älterer Mann, nachdem sein stummes Kind bei einem Bittgang zur Quelle die Sprache erlangt hatte, dem Abte von Wilten Mitteilung von der Erscheinung. Da inzwischen die Quelle wohl Zulauf erhalten hatte, denn der Prälat schreibt selbst in sein Tagebuch: "Am 17. September 1651 begann beim Muttergottesbaum im Igler Wald eine neue Andacht", wurde 1652 die Kapelle errichtet.

Das heilige Wasser, Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 257, Seite 157

Heiligwasser, Innsbruck-Igls, Tirol, Heilwasser-Brunnen © Claudia Ruppitsch

Heiligwasser, Innsbruck-Igls, Tirol, Heilwasser-Brunnen
© Claudia Ruppitsch, 2004

Heiligwasser, © Wolfgang  Morscher

Wallfahrtskirche Heiligwasser, Lourdes-Grotte in Wandnische
© Wolfgang Morscher, 11. Februar 2001


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Heilquelle mit Bad neben der Kirche.

Votive: Im 17. Jahrhundert (1669, 1670) Lebendopfer (Kuh). 1734 schreibt ein Chronist: "Kirche von oben bis unten mit Gelöbnistafeln und Wachsbildnissen behangt". Noch jetzt zahlreiche Votivbilder von 1666 an.

Hauptfeste: 2. Juli, 5. August und goldene Samstage.

Votivbilder Heiligwasser, © Wolfgang  Morscher

Wallfahrtskirche Heiligwasser, Votivbilder, Votivgaben
© Wolfgang Morscher, 11. Februar 2001

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956, Bd 3, S. 45 f.

Ergänzungen sind gerne willkommen!