Marhof, Bad Sauerbrunn

Marhof, Bad Sauerbrunn, Bezirk Deutschlandsberg, Steiermark

Heilquelle.

Marhof, Bad Sauerbrunn © Elisabeth Novak

Der von alters her genutzten Quelle und ihrer heilenden Kraft soll es auch zu verdanken gewesen sein, dass die umliegende Region in der Pestzeit, die ganze ganze Landstriche heimsuchte, von dieser verheerenden Seuche verschont blieb. Schon im 19. Jahrhundert beschäftigte man sich mit der Einrichtung von Kuranlagen. 1875 ließ Graf von Meran die Quelle in einen Brunnenkranz aus weißem Marmor fassen, der 1878 durch einen Holzpavillon überdacht wurde.

Damals wurde das Wasser durch den Grazer Professor Richard Maly einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen, die folgendes ergab: Größere Mengen an Kohlensäure, Calcium, Natrium, Magnesium, Chlor und Kieselsäure; kleinere Mengen von Kalium, Eisen, Lithium und Schwefelsäure sowie Spuren von Borsäure, Aluminium, Phosphorsäure und Fluor. Somit stand die heilende Wirkung dieses "Natron-Säuerlings" endgültig außer Zweifel. 1883 wurde ein Kurhaus mit einem Restaurant und mehreren Badekabinen errichtet. Viele Jahre hindurch herrschte reger Kurbetrieb, bis das Interesse allmählich abflaute.

Die Erzherzog Johann Quelle in Bad Sauerbrunn
Als Heilquelle schätzten schon im 3. Jhdt. nach Chr. die römischen Legionäre unter den Kaisern Constantin bis Arcadius dieses Wasser. Im 14. Jahrhundert kam die Quelle in den Besitz des Chorherrenstiftes Stainz. 1627 bis 1632 wurde das Wasser vom Grazer landschaftlichen Arzt Dr. Arquatus untersucht und als gutes Heilwasser empfohlen. Mit dem Kauf des Stiftes Stainz durch seine Kaiserliche Hoheit Erzherzog Johann 1841 wurde die Quelle Eigentum dees Grafen Meran und 1875 neu gefaßt und ausgebaut. 1935 als Heilwasser anerkannt. 1959 entstand das Quellhaus unter Prof. Dr. Ing. F. Wultsch.
1983 - Kauf der Quelle durch die Gemeinden Marhof, Stainz und Greisdorf, die diesen Platz gestaltet haben und allen Besuchern eine erholsame Rast wünschen.
Im Jahre 1870 besuchte der bekannte steirische Dichter Peter Rosegger diese Quelle und tat folgenden Ausspruch:
"I han mi no ba kan Wossa so guat unterholt'n als wia bei dem Wossa.
I wünsch dem Wossa a guate Zukunft".

© Elisabeth Novak, Juli 2007

Legende:


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Inhaltsstoffe Bad Sauerbrunn © Elisabeth Novak

Das Wasser hilft bei:
Gicht, rheumatischen Leiden, Rachen- und Luftröhrenkatarrh, Magen- Darm- und Leberleiden Blutarmut.
© Elisabeth Novak, Juli 2007

Inhaltsstoffe Bad Sauerbrunn © Elisabeth Novak

Per 1 kg:
116 mg Alkalien (Na+, K+, u.a.)
300 mg Ca2+ (Calcium)
34 mg Mg 2+ (Magnesium)
8 mg Fe 2+ (Eisen)
0,3 mg Mn 2+ (Mangan)
144 mg CL - (Chlorid)
1296 mg HCO 3- (Hydrogencarbonate)
2308 mg CO 2 (Kohlendioxyd)

© Elisabeth Novak, Juli 2007

Wunderdoktor Höllerhansl

Erwähnt werden soll auch noch ein steirisches Original - der bekannte Wunderdoktor Johann Reinbacher vlg. "Höllerhansl". Der Flascherldoktor lebte von 1866 bis 1935 in Rachling und kurierte zahllose Kranke, die aus der ganzen Steiermark anreisten.

Jeder Patient mußte zur Diagnose ein Fläschchen Urin mitbringen. Die Zutaten für seine Medizin erhielt er von einem alten Kräuterweiblein, der "Almlies", die selten ohne Zigarre unterwegs war und Kopftuch und Hut zugleich trug. Die Kinder hatten Angst vor ihr und liefen vor der "Kräuterhexe" davon. Heute erinnert noch der sogenannte "Flascherlzug", ein Dampf-Bummelzug, der zwischen Stainz und Preding verkehrt, an diese beiden Persönlichkeiten.

Quelle: Email-Zusendung Elisabeth Novak, Juli 2007.

Ergänzungen sind gerne willkommen!