KREMS, MARIA-BRÜNDL

Krems, Niederösterreich

Wallfahrtskirche Maria-Bründl, 1638 für die 1614 aus Prag gebrachte Marienstatue eine besondere Kapelle erbaut, und zwar zunächst bei der Klosterpforte der Kapuzinerkirche in Und. Die Statue befand sich ursprünglich an der Klostermauer und unter derselben floß ein Brunnen, dessen Wasser sich als heilsam erwies, daher erbaute ein Herr von Sprinsegg diese Kapelle in Grottenform, die bei der Besetzung von Krems durch die Schweden geschlossen wurde, während man die Statue in das Kloster nahm. Als 1656 die Klosterkirche abbrannte, ließ die Gräfin Kath. von Werdenberg Kirche und Kloster wieder aufbauen und errichtete 1659 in der Kirche eine eigene Kapelle für die Gnadenstatue. Auch das Bründl wurde in diese Kapelle geleitet. 1757 kam die Statue auf einen neuen Altar. Als das Kloster 1793 aufgehoben wurde, kam die Statue im Jahr 1801 auf den Marienaltar in die Kremser Pfarrkirche. Die Kapelle existiert noch.
Andachtsgegenstand: a) Gotische Statue der gekrönten hl. Maria, Zepter in rechtem Arm, gekröntes Kind auf linkem Arm, das in der linken Hand die Weltkugel hält. Unten war vielleicht früher Halbmond, Ypsilonstellung. - b) Hl. Johannes von Nepomuk, Gemälde

Legende:


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Heilquelle, deren Wasser nach dem Mirakelbuch (1775) in 19 Fällen getrunken wurde, während man sich in 16 Fällen damit wusch, zweimal wurde es eingeträufelt. Es soll sich auch namentlich bei der Pest bewährt haben. Heilungen wurden auch durch Auflegen von Andachtsbildern erzielt, so 1727 (Mirakelbuch 1775, 105), 1750, 1763, 1766, 1770, 1772 auf Fuß usw. Prozessionen auch wegen Wetter und besonders bei Viehkrankheiten. Einzelne Strafwunder.

Silbervotive, darunter 2 Zungen, 1 Bruststück, 1 Kopf (gegen Sausen). Zwischen 1719 und 1773 30 Votivbilder, davon 1765 von Andr. Rudroff, Maler von Stein, 1766 von Jos. Dores (Dore), akad. Maler in Wien. Krückenopfer. Pilger mit fliegenden Haaren und wächsernem Kreuz auf dem Haupte. Einkleiden eines Kindes bei den Kapuzinern. Verlobung auch zur hl. Thekla und an diesem Tage gesundet (Mirakelbuch 1775, 135).

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1955, Bd 2, S. 73 - 74.

Ergänzungen sind gerne willkommen!