Liederspiele.

Waschfrauen

Habt Acht auf eu-re Fü-ße,
habt acht auf eu-re Schuh,
und se-het den flei-ßi-gen Wasch-frau-en zu,
sie wa-schen, sie wa-schen, sie wasch'n den gan-zen Tag,
sie wa-schen, sie wa-schen, sie wasch'n den gan-zen Tag.

Habt Acht auf eure Füße,
Habt Acht auf eure Schuh,
Und sehet den fleißigen Waschfrauen zu.
Sie wringen, sie wringen,
Sie wring'n den ganzen Tag.
Sie wringen, sie wringen,
Sie wring'n den ganzen Tag.

(Weitere Strophen bilden sich durch: "Sie hängen den ganzen Tag," — "Sie legen mangeln — bügeln — schwatzen — ruhen — tanzen den ganzen Tag.")

*

Der Bauer

Wollt ihr wis-sen, wie der Bau-er sein Ge-trei-de aus-sät?
Seht, so sät der Bau-er sein Ge-trei-de ins Feld!

Wollt ihr wissen, wie der Bauer
Sein Getreide aussät?
Seht, so sät der Bauer
Sein Getreide ins Feld!

Wollt ihr wissen, wie der Bauer
Sein Getreide abmäht?
Seht, so mäht der Bauer
Sein Getreide vom Feld!

Wollt ihr wissen, wie der Bauer
Sein Getreide ausdrischt?
Seht, so drischt der Bauer
Sein Getreide aus!

*

Anna saß am Breitenstein

Die An-na saß am Brei-tenstein, Brei-ten-stein, Brei-ten-stein,
die An-na saß am Brei-ten-stein, Brei-ten -stein.

2. Und kämmte sich ihr gold'nes Haar.

3. Und als sie damit fertig war,

4. Da fing sie an zu weinen.

5. Da kam der Bruder aus dem Wald:

6. "Ach, Anna, warum weinest du?"

7. Ich weine, weil ich sterben muß.

8. Da kam der Jäger aus dem Wald,

9. Und stach die Anna in das Herz.

10. Da kam die Mutter aus dem Wald.

11. "Wo ist denn meine Anna hin?"

12. Die ist schon längst begraben.

13. Da stand die Anna fröhlich auf,

14. Die Anna ist ein Engelein,

15. Der Jäger ist ein Teufelein.

*

Als die wunderschöne Anna

Als die wunder-schö-ne Anna auf dem Brei-ten-stei-ne saß,
und kröll-te ih-re schwarzbraunen Haa-re so schön,
und kröll-te ih-re schwarzbrau -nen Haa-re so schön.

2. Sieh, da kam ein Fähnerich geritten daher,
:|: Und sah die schöne Anna, die weinte so sehr. :|:

3. Ach, du wunderschöne Anna, warum weinest du so sehr?
Ich weine nicht nach Reichtum oder Gut,
Ich weine, daß ich heute sterben muß.

4. Sieh, der Fähnerich, der zog seinen Säbel heraus,
:|: Und stach die wunderschöne Anna durch und durch. :|:

5. Ach Fähnerich, ach Fähnerich, was hast du denn getan?
:|: Wovon ist dein Schwertchen, dein Schwertchen so rot? :|:

6. Ich habe gestern abend zwei Täubchen geschlacht't,
:|: Davon ist mir mein Schwertchen, mein Schwertchen noch so rot. :|:

7. Zwei Täubchcn geschlachtet, das kann es ja nicht sein,
:|: Die wunderschöne Anna wird das Täubchen wohl sein. :|:

*

(Melodie: "Anna saß am Breitenstein".)

Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind, schönes Kind.
Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind.

Dornröschen, nimm dich ja in acht, ja in acht, ja in acht.
Dornröschen, nimm dich ja in acht vor einer bösen Fee!

Da kam die böse Fee herein, Fee herein, Fee herein,
Da kam die böse Fee herein und rief ihr zu:

"Dornröschen, schlafe hundert Jahr, hundert Jahr, hundert Jahr,
Dornröschen schlafe hundert Jahr, und alle mit!"

Und eine Hecke riesengroß, riesengroß, riesengroß,
Und eine Hecke riesengroß umgab das Schloß.

Da kam ein junger Königssohn, Königssohn, Königssohn,
Da kam ein junger Königssohn und sprach zu ihr:

"Dornröschen, holdes Mägdelein, Mägdelein, Mägdelein,
Dornröschen, holdes Mägdelein, nun wache auf!"

Dornröschen wachte wieder auf, wieder auf, wieder auf,
Dornröschen macht der Königssohn zur Königin.

Sie feierten ein großes Fest, großes Fest, großes Fest,
Sie feierten ein großes Fest: das Hochzeitsfest.

Und alle freuten herzlich sich, herzlich sich, herzlich sich,
Es freute sich auch herzlich mit das ganze Land.


ENDE.


Quelle: Macht auf das Tor! Alte deutsche Kinderlieder, Maria Kühn, Königstein im Taunus und Leipzig 1921, S. 187ff
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Werner Haas, Dezember 2005.
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