Fibelverse.

Der Affe gar possierlich ist,
Zumal wenn er vom Apfel frißt.

In Polen brummt ein wilder Bär.
Ihr Bienen, gebt den Honig her!

Cameele tragen schwere Last,
Das Cränzlein ziert den Hochzeitsgast.

Der Dachs im Loche beißt den Hund,
Soldaten macht der Degen kund.

Der Esel träget schwere Säck',
Mit Ellen mißt der Krämer weg.

Der Frosch coax schreit Tag und Nacht,
Der Flegel gar sehr müde macht.

Das Fleisch der Gänse schmecket wohl,
Die Gabel es zerlegen soll.

Gebratne Hühner sind nicht bös,
Der Hammel gibt gar harte Stöß'.

Der Johann fährt zum Markte heut,
Das Jägerhorn bringt große Beut'.

Die schlimme Katze frißt die Maus',
Der Kamm herunter bringt die Läus'.

Geduldig ist das Lämmelein,
Das Licht gibt einen hellen Schein.

Zum Beten ist der Mönch verpflicht't,
Mit Messern stich beileibe nicht! >

Die Kloster-Nonne will tun Büß',
Ein' Nagelbohr man haben muß.

Der Ochse stoßet, daß es kracht,
Das Ohr zum Hören ist gemacht.

Das Pferd dem Reiter stehet an,
Das Peil gebraucht der Zimmermann.

Was Wunder! die gar rote Kuh
Gibt weiße Milch, Quarkkäs dazu.

Des Raben Lied ist grab, grab, grab,
Vom Rettig schabt den Kot man ab.

Die Sau im Kot sich wälzet sehr,
Das Szepter bringet Ruhm und Ehr'.

Vorm Trachen uns bewahre Gott
Und trage uns aus aller Not.

Der Vogelsteller früh aufsteht,
Er fragt nicht, ob die Uhr recht geht.

Der Wolf das Schäflein frißt mit Haß,
Der Tischler braucht sein Winkelmaß.

Des Yggels Haut voll Stacheln ist,
Nach Yuden-Kirschen mich gelüst't.

Die Ziege Käse gibt viel Schock,
Das Zänlbrett hält der Ziegenbock.


Quelle: Macht auf das Tor! Alte deutsche Kinderlieder, Maria Kühn, Königstein im Taunus und Leipzig 1921, S. 129ff
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Werner Haas, Dezember 2005.
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