WEIHNACHT
Was bedeutet C + M + B ?
Bei der Räucherzeremonie am Vorabend des Dreikönigsfestes, die
viele Bauern traditionsgemäß besonders heikel nehmen, werden
mit geweihter Kreide über die Türen die Jahreszahl und die Buchstaben
C + M + B geschrieben. Für viele ist dies die Abkürzung der
Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, für Lateinkundige
sind es die Anfangsbuchstaben des Gebetes "Christus mansionem benedicat"
(Christus segne dieses Haus).
Das Dreikönigsfest hieß auf dem Land früher der "Perchtentag",
weil er den Abschluß und Höhepunkt einer Zeit bildete, die
im Volksglauben von Perchten, Wilden Jagden und geheimen Zauber erfüllt
war. Auftritte und Umzüge von Perchtengestalten am Dreikönigstag
haben sich noch in manchen Teilen Tirols erhalten.
Auch die Anfänge des "Sternsingens" waren mit Perchtenbräuchen
vermischt. Später wurde daraus ein Umherziehen von Sängern -
meist Schüler oder Kirchenchor - , die sich für ihre Lieder
milde Gaben erbettelten. Wegen der damit verbundenen Auswüchse wurde
das Sternsingen häufig verboten. Vor Jahren erlebte es eine Wiederbelebung
durch die Katholische Jungschar, die mit den gesammelten Spenden die katholische
Mission und Entwicklungshilfeprojekte unterstützt.
Mit geweihter Kreide an oder über die Türen geschriebene Zahlen
und Buchstaben erinnern an die Räucherzeremonie vom Vorabend des
Dreikönigsfestes.
© Erich Bierbaumer
Sternsinger der Katholischen Jungschar unterwegs in tiefer Winternacht.
© Heimatwerbung, Bildarchiv
Pinggalperchten im Zillertal Sie ziehen am Vorabend von Dreikönig,
dem alten Neujahrstag, von Haus zu Haus und wünschen ein gutes neues
Jahr.
© Heimatwerbung, Bildarchiv